1932-1934

Scheinwerfer-Kampagnen

Bereits im März 1932 startete der Scheinwerfer1 eine erste Kampagne, indem er auf Amicitia und Excentric-Club als Vereinigungen hinwies, wo "widernatürlichen Trieben" gehuldigt werde und durch deren Clublokal "Albis" die Stadt Zürich um "eine Attraktion ersten Ranges" reicher geworden sei. Man solle nur hingehen und selber schauen, "sie kommen ganz bestimmt auf Ihre Rechnung …".

Verunsicherung, Besucherrückgang, Austritte, sogar geschürter Verdacht auf Verräter in den eigenen Reihen, waren einige der Gründe für das schnelle Ende des Excentric-Clubs und der Einstellung der Zeitschrift Freundschafts-Banner im Herbst des gleichen Jahres.

Scheinwerfer 4/1934 eröffnete die 2. Kampagne mit einem Bericht samt Karikatur zum "1. Internationalen Homosexuellen-Ball" vom 10. Februar in "den Räumen der 'Alhambra' in Zürich":

"Die Bedienung der privat geladenen Gäste erfolgte durch eigenes Personal unter Anführung des Wirtes, Herrn O. Weibel, mit Beihülfe des ihm ergebenen Chauffeurs Jvele. Es ist nur schade, dass man keine Photographien von den 'Grazien' erhalten kann. [...] Spitzenhösli, seidene Damenstrümpfe und auch feine wollene Damenwäsche sollen an diesem 'Maskenball' Anziehungskraft ausgeübt haben. Vom Auslande her sollen eine grosse Anzahl Gäste gekommen sein, deren Reize direkt sensationell gewirkt hätten. [...] Trurig, aber wahr..."

Ernst Ostertag, Juni 2004

Quellenverweise
1

Paul Wirz und Alfred Schlumpf, zeichnende Redaktoren, Scheinwerfer, 1932.