Blick in die Zukunft

Vom Kampf zur Konsolidierung

Karl Meier war ein beharrlicher Kämpfer dort, wo er Chancen auf Erfolg sah, aber er war kein Revolutionär. Es ging ihm um eine möglichst in die Breite wirkende Aufklärung durch Zusammenarbeit mit Wissenschaftern und Autoren. Mit dem Zustandekommen des gesamtschweizerischen StGB und dessen fortschrittlicher Behandlung der Homosexuellenfrage war für ihn, sollte das Gesetz einmal die Hürde der Volksabstimmung passiert haben, die aktive Kampfphase vorbei.

Sie musste danach sukzessive durch eine jahrzehntelange Phase der Konsolidierung und langsam wachsenden Einsicht und Toleranz gegenüber homosexuellen Mitbürgern abgelöst werden. Also einerseits Aufklärung durch ethisch einwandfreie Lebensführung der einzelnen Menschen dieser Gruppe und andererseits durch publik gemachte Hinweise auf Ergebnisse wissenschaftlicher Forschungen und deren Kommentierung. Und vor allem - wichtiger als die Ausstrahlung nach aussen - Zeitschrift und Organisation sollten nach innen wirken, sollten Ort der Information, des geschützten Zusammenseins, der Begegnung und des Austausches homosexueller Menschen mit anderen Gleichfühlenden sein.

Ernst Ostertag, Juni 2004

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Karl Meier