"Tischrunde DER KREIS"

Treffs von Abonnenten

Die Mitglieder der vergangenen Organisationen "Schweizer Freundschafts-Verband" und "Liga für Menschenrechte" waren schon im Vorjahr zu Abonnenten geworden und formten sich im Lauf des Jahres zu "Tischrunden DER KREIS". Frauen waren nicht mehr dabei. Ausser Mammina mit - gelegentlich - ihrer Lebensgefährtin bei gewissen festlichen Anlässen. Im Menschenrecht (MR) 2/1942 wurde eine "Zürcher Tischrunde DER KREIS" erstmals erwähnt. Sie fand sich jeden Mittwochabend zusammen. Diese Entwicklung entsprach der Zeit: Rückzug ins Réduit, wie das General Guisan in seinem Rütli-Rapport vom 25. Juli 1940 seinen Offizieren erklärte. Auf die Homosexuellen übertragen hiess das: Rückzug ins Ghetto, ihren Schutzraum.

Menschenrecht 3/1942 erwähnte "Tischrunden" in Bern und Biel, 10/1942 eine in Chur. In seiner Ansprache zum 25-Jahr-Jubiläum des KREIS erzählte Karl Meier / Rolf1

"wie aus einem Jasstisch von vier Abonnenten sich der heutige KREIS entwickelte [...]".

Auch in Zürich handelte es sich anfänglich um einen sehr kleinen Zirkel, nur, dass jene in anderen Städten nicht bestehen blieben.

Ernst Ostertag, August 2004

Quellenverweise
1

Karl Meier, Kreis, Nr. 10, 1957, Seite 14