Stornoway

Ebenso beliebt waren die ungemein starken, unsentimentalen und meist recht umfangreichen Geschichten von "Stornoway". Von diesem Autor war nur bekannt, dass er wahrscheinlich Seemann war. Niemand kannte seinen wahren Namen noch sonst etwas - und Stornoway ist ein kleiner Fischerhafen auf der nördlichsten Insel der äusseren Hebriden, dort, wo ausserhalb der schützenden Bucht nur noch offenes, meist stürmisches Meer den Seemann und Fischer umgibt. Seinen einzigen autobiografischen Text, "Something About Sailors" beginnt er1:

"There is a popular belief among shoresiders that all sailors, sexually, are 'fair game'. Why - I do not know, and I am a sailor."

Rudolf Jung / Rudolf Burkhardt hat etliche von Stornoways Geschichten auf Deutsch übertragen, nachdem sie im englischen Teil erschienen waren. So etwa "Buy me a Drink"2 als "Zahl mir was, Kleiner"3.

An das dritte Preisausschreiben für englische Kurzgeschichten lieferte Stornoway zwei Novellen, die ihrer Länge wegen nicht prämiert werden konnten, aber weil sie so gut waren, in je zwei Nummern ihren Platz fanden: "Pavane for a Dead Picaro"4 und "She's Apples, Mate"5.

Ernst Ostertag, April 2005

Quellenverweise
1

Der Kreis, Nr. 6/1957, Seite 32

2

Der Kreis, Nr. 4/1956, Seite 29

3

Der Kreis, Nr. 10/1956, Seite 10

4

Der Kreis, Nr. 7/1967 und 8/1967, Seite 29 und 31

5

Der Kreis, Nr. 11/1967 und 12/1967, Seite 27 und 30