Entgegnung

In einer Entgegnung im Bund unter "Was er wirklich sagte" kam Theodor Bovet zu Wort1:

"Die in Caux gestartete sogenannte 'Petition von Basler Pfarrern' enthält eine Reihe von Lügen und Verdrehungen, [...]."

Dann zitierte er die entsprechenden Sätze so, wie sie in seinem Buch standen, um abschliessend zu sagen:

"Jedem Psychologen ist es ohne weiteres klar, wie fruchtbar die sublimierte Homosexualität, die in uns allen schlummert, bald mehr, bald weniger, gerade für die angeführten Berufe ist. Wer sich Homosexualität nur als 'hemmungsloses Ausleben des Geschlechtslebens' vorstellen kann, ist wahrscheinlich selber ziemlich stark unbewusst homosexuell oder aber psychologisch ganz unbegabt. Dass übrigens auch ein Homosexueller ein ganz guter Soldat sein kann, zeigt wahrscheinlich am deutlichsten Friedrich der Grosse, den die Wissenschaft auch zu ihnen zählt."

Im Bericht über Bovet wurde auch der Basler Theologe Prof. Eduard Thurneysen zitiert2:

"[...] Gerade aus christlichem Verantwortungsgefühl heraus möchte Bovet diese Menschen von der kirchlichen Gemeinde aus betreut und getragen wissen. [...] Diese Hexenjagd auf einen wirklich edlen Menschen ist in meinen Augen eine Schande für die Basler Pfarrer, [...] ganz abgesehen davon, dass ich das in der Petition angeführte Zitat für eine infame Entstellung halte. [...] Die Homosexualität ist eine Erscheinung, die nicht aus der Welt geschaffen werden kann. [...] Es geht deshalb nicht an, die Homosexualität einfach als 'Sünde' zu bezeichnen, wie das die Leute von Caux offenbar tun. Man kann keinesfalls sagen, ein Homosexueller würde, stünde er bloss im rechten Glauben, von seiner Triebrichtung befreit. Ein solcher Standpunkt ist reines Pharisäertum und hat weder mit Christentum noch mit Moral etwas zu tun."

Ernst Ostertag, März 2005

Quellenverweise
1

Theodor Bovet in Der Bund vom 24.9.1963

9

Der Kreis, Nr. 10/1963)