Jugend und erste Werke

Robert Oboussier wurde am 9. Juli 1900 als Sohn eines Auslandschweizers aus dem Jura und einer deutschen Mutter in Antwerpen geboren. Der Vater entstammte einem alten Hugenottengeschlecht mit ursprünglichem Sitz in Lausanne.

Als 1914 der erste Weltkrieg ausbrach, befand sich die Familie in Deutschland und konnte nicht mehr nach Belgien zurück. So wuchs Robert in Deutschland auf. Der begabte junge Mann erhielt Musikunterricht in Heidelberg und zog nach Kriegsende nach Zürich, wo er am Konservatorium unter anderem bei Philipp Jarnach und Volkmar Andreae studierte. Dann wechselte er zu Siegfried Ochs in Berlin (Dirigentenklasse) und war von 1922-1930 als freier Komponist und Dirigent in Florenz, München und Paris tätig.

Am Kammermusikfest Donaueschingen trat er 1923 erstmals an die Öffentlichkeit mit seinem "Streichquartett mit Singstimme", gespielt von Hindemiths Amar-Quartett.

Zum 50. Todestag erschien im Zürcher Tages-Anzeiger ein Artikel von Chris Walton über Oboussier: "Das Doppelleben eines Komponisten".1 Darin wurde zum Leben und Werk dieses Mannes noch weiter ausgeführt:

"Sein Brot verdiente er jedoch als Musikkritiker, zunächst in Paris, dann ab 1930 in Berlin, wo er als Musikreferent der Deutschen Allgemeinen Zeitung zu hohem Ansehen gelangte. [...] Kompositionsaufträge erhielt er aus Europa und Amerika; seine Werke erschienen bei Bärenreiter [...]. Dirigenten wie Ernest Ansermet, Paul Hindemith und Paul Kletzki setzten sich für seine Musik ein, im Konzert wie auf der Platte. [...] Sein Buch über die Sinfonien Beethovens [...], 1937 [...] erschienen, widmete er Wilhelm Furtwängler."

Ernst Ostertag, September 2005, April 2012

Quellenverweise
1

Chris Walton: Tages-Anzeiger, Zürich, 8. Juni 2007, "Das Doppelleben eines Komponisten"