1979/1980

Internationale Themen

Die SOH tritt 1979 der IGA bei (Vorgängerin der ILGA, International Gay and Lesbian Association) und wird unter anderem aktiv im Kampf gegen Hinrichtungen von Homosexuellen im Iran.

Auch im Kampf gegen die Verjährung von Nazi-Verbrechen an Homosexuellen in Deutschland (BRD) werden deutsche Aktivisten mit brieflichen Eingaben unterstützt. Eine hey-Themennummer trägt den Titel "Holocaust! - Homocaust?"

Zu Diskussionen führt das erste Wochenende mit Homosexuellen im Evangelischen Tagungs-Zentrum Boldern (ZH).

Ein Schreiben der SOH zu Fragen im Bildungswesen nimmt bereits 1980 Forderungen auf, die noch heute nicht erfüllt sind: Wie wird Homosexualität im Unterricht dargestellt? Wie kann dem jugendlichen Homosexuellen Sicherheit gegeben werden?

Am IGA-Jahreskongress wird erstmals das Ziel eines anerkannten Beobachterstatus bei der UNO aufgestellt. Erst 26 Jahre später wird dieses Ziel erreicht.

Die homosexuellenfeindlichen Äusserungen des neuen Papstes Johannes-Paul II und seine Begünstigung fundamentalistischer Kreise wird als zunehmende Gefahr für Bestrebungen einer kirchlichen Öffnung erkannt. Sämtliche Schwulenbewegungen setzten ihre Lichter auf rot. Homosexuelle waren ja immer die ersten Opfer, wenn Fundamentalisten an die Macht kamen. Also war Ungehorsam gefordert und unüberhörbare Kritik am Papst.

Ernst Ostertag, Mai 2011