2000-2003

Auftreten in der Presse

… zum Thema Arbeitswelt

Zur Philosophie von Network gehörte von Anfang an: Sichtbarwerden, Heraustreten in die Öffentlichkeit.

Was die Schwulenbewegung seit dem Untergang des KREIS (1967) zu tun versuchte und bald auch in wachsendem Masse tat, war bewusstes Aufgeben des braven Verstecktseins. Man ging hinaus, zunächst als Organisation, ab 1978 auch mit viel Mut persönlich, ohne Maske. Dabei gab es Suizid-Opfer. Vor allem geschahen Verluste in der Arbeitswelt. Existenzen wurden zerstört. Und zu Wohnungskündigungen kam es auch.

Network als Vereinigung von schwulen Führungskräften wollte genau hier die Kräfte seiner Mitglieder bündeln und gezielt vorangehen. Dazu gehörten Auftritte in der Presse - noch Anfang der 1990er Jahre kaum denkbar.

Es ging aber nicht nur um Schilderungen der persönlichen Situation oder von gemachten Erfahrungen. Es musste Bewegung geben, es galt Änderungen zu bewirken: Offenes Arbeitsklima heisst mehr Arbeitsleistung, heisst Freisetzen von innovativen Kräften. Das kann einer Firmenleitung nicht gleichgültig sein.

Hier setzte man an.

Ernst Ostertag, November 2011