Buchautor
Nach dem "Labyrinth" und dem Bestseller "Die Konsequenz" veröffentlichte Alexander Ziegler alle paar Jahre ein neues Buch. Er galt als der erfolgreichste schwule Schriftsteller der 1970er und frühen 1980er Jahre und in einer grösseren Öffentlichkeit lange Zeit als unermüdlicher Vorkämpfer der Schwulen-Emanzipation. Nach der Kiessling-Wörner-Affäre aber geriet Ziegler zunehmend in die Kritik - vorab in den Feuilletons, die ihn zuvor aus Sympathie zu seinen gesellschaftskritischen Zielen wohlwollend behandelt hatten. Wohl deshalb versuchte er 1985, mit dem autobiografischen "Ich bekenne" nochmals an seine Anfangserfolge anzuknüpfen.
Zwei weitere Romane, basierend auf möglicherweise authentischem Hintergrund, wandeln Zieglers Hauptthemen ab: "Eines Mannes Liebe" (1980) erzählt eine tragisch endende Liebesgeschichte zwischen einem Schüler und einem reichen Rechtsanwalt. "Die Zärtlichen" (1982) ist ein Krimi um einen ermordeten millionenschweren Architekten und dessen lesbische Frau. Zwei Ziegler-Bücher bündelten seinerzeit jeweils anderswo bereits veröffentlichte Aufsätze, Kommentare, Porträts und Reportagen. Sie befassen sich grösstenteils mit prominenten Schwulen, aufsehenerregenden Gerichtsfällen, vor allem aber mit den Schwierigkeiten junger Schwuler und Pädophiler im Beruf und in unserer Gesellschaft: die umfangreichen Sammelbände "Kein Recht auf Liebe" (1978) und "Halunkengelächter - Ansichten und Einsichten" (1985). Theaterstücke veröffentlichte Ziegler in den Sammelbänden "Gesellschaftsspiele - Zwei kritische Stücke" (1980) und "Angstträume - Stücke und Gedanken zur Zeit" (1981).
Peter Kaufmann, Dezember 2016