Autor und Übersetzer

Cella betätigte sich bis ins hohe Alter als Übersetzer von spanischen, französischen und italienischen Texten (Niccolò Machiavelli, Luigi Pirandello, Jean-Paul Sartre, Ramón María del Valle-Inclán, Jean Cocteau), darunter zahlreichen Theaterstücken. Mit seinen eigenen Texten ("Nonna Adele", "Das Damoklesschwert") reiht er sich ein in die Emigrationsliteratur, insofern er das Schicksal, die Sichtweise und den politischen Hintergrund von italienischen Auswanderern in der Schweiz thematisiert, wobei der Zusammenhalt in der Familie einen weit höheren Stellenwert als die sexuelle Orientierung des einzelnen Mitglieds hat. Sexualität sei in der italienischen Familie allerdings nie ein Thema gewesen; über Sexualität spreche man nicht, man praktiziere sie, sagte Cella einmal im Rückblick auf seine eigene Vergangenheit.1 "Nonna Adele" ist eine Art Erlebnisbericht, der sich der Emigrationsgeschichte seiner Grossmutter väterlicherseits widmet. "Das Damoklesschwert" ist aus der Sicht des Vaters Enrico Dezza geschrieben und beinhaltet nebst den persönlichen Erfahrungen auch politische und historische Überlegungen.

Josef Burri, Dezember 2014

Anmerkungen
1

Aktion Zeitzeugen. Aufzeichnungen von Carl Zibung, Schweizerische Organisation der Homosexuellen, Zürich 1989 (Manuskript).

Weiterführende Literatur
  • Ettore Cella: Nonna Adele - Erlebnisse einer italienischen Grossmutter in Zürich. Benteli Verlag, Bern 1983.
  • Ettore Cella-Dezza: Nonna Adele. Das Damoklesschwert. Tragelaphos Heft 1, L'Avvenire die lavoratori, Zürich 2001.
  • Vincenzo Todisco: Sulle tracce di Ignazio Silone a Zurigo; intervista ad Ettore Cella, in: Quaderni grigionitaliani 64/4 (1995), 325-331.