Jugend in Selzach (Solothurn)
Kurt E. Kocher, der sich schon als Schüler Kurth Wolfgang Kocher nannte, wurde noch während des Zweiten Weltkriegs geboren, am 30. August 1943, einem eher kalten und nassen Tag. Kurth stammte aus einer gutbürgerlichen Familie. Er war das einzige Kind von Josef und Gertrud Kocher-Renfer und wuchs in Selzach auf, einem Dorf am Jurasüdfuss in der Mitte zwischen Solothurn und Grenchen, international bekannt durch die Storchensiedlung Altreu. Schon als Schüler war er charmant und beliebt, wirkte aber oft etwas schüchtern. Und ironischerweise plagten den späteren Moderator von "Menschen Technik Wissenschaft" (MTW) in seiner Gymnasialzeit die naturwissenschaftlichen Schulfächer. Ganz besonders aber waren ihm der Turnunterricht und vor allem das Schwimmen "der reine Horror", erinnert sich sein Schulkamerad Urs Leicht. Doch schreiben konnte Kurth schon damals; an der Solothurner Maturafeier wurde er sogar für den besten Aufsatz mit einem Preis ausgezeichnet. Er zeigte früh "deutlich seine Begabung, Dinge wohlformuliert auf den Punkt zu bringen" (Leicht). Den Spitznamen Akka - wie die Leitgans beim kleinen Nils Holgersson - verdankte er den Namensinitialen KK. In den 1950er Jahren schwärmte Kurth für Eva Haefeli, eine der ersten Schweizer Fernsehansagerinnen, deren Berufskollege er später im TV-Studio Leutschenbach werden sollte. Als Gymnasiast entdeckte Kurth seine grosse Leidenschaft fürs Theater: Er verpasste wohl keine Premiere im Solothurner Stadttheater, einem zwar kleinen, aber doch anspruchsvollen Dreispartenhaus. Sein kultureller Horizont war indessen schon damals sehr weit gesteckt, hörte er doch auch mit eben so viel Vergnügen heitere Schlagersendungen im Schweizer Telephonrundspruch.
Peter Kaufmann, August 2015