Der Galerist und die Freundschaft mit Karlheinz Weinberger
Schon während des Studiums war Patrik als Galerist und Kunsthändler tätig. 1993 eröffnete er in seinem grossen Elternhaus in Warth (TG) seine erste Galerie. 1995 entwickelte er ein elektronisches (also digitales) Kunstdepot. 1998 gelang ihm der Sprung von Warth nach Zürich: Patrik eröffnete an der Josefstrasse die Galerie Schedler. Ganz in der Nähe erwarb Patrik auch ein Haus, dessen Dachwohnung er zeitweise bewohnte.
In diesen Zürcher Jahren gründete Patrik die Edition Schedler, in der er Texte über jene Künstlerinnen und Künstler publizierte, die er in seiner Galerie ausstellte: zum Beispiel Christoph Wachter, Doris Naef oder Attila Richard Lukacs. Einige dieser Kunstschaffenden wurden seine Freunde.
Besonders eng war Patrik mit Karlheinz Weinberger verbunden. Im Jahr 2000 wurde Weinberger durch eine grosse Ausstellung in Zürich und eine grundlegende Publikation entdeckt und auch international bekannt (Ulrich Binder und Pietro Mattioli [Hrsg.], Karlheinz Weinberger, Photos, 1954–1995, Verlag Andreas Züst, Zürich 2000). Patrik gehörte zu jenen, die damals schnell realisierten, über welch grosses Potential dieser Fotoschatz verfügt. In Weinbergers letzten Lebensjahren wurde Patrik zu dessen Galeristen und zu seiner zentralen Bezugsperson. Weinbergers Lebenswerk umfasst zehntausende Fotos zu den Themenbereichen Halbstarke, Rocker, Tätowierte, Männer aus dem Mittelmeerraum oder Sportler. Bei Weinbergers Tod 2006 ging der umfangreiche Nachlass an Patrik über. Er nutzte diesen zum Teil auch kommerziell und publizierte verschiedentlich zu Weinberger (besonders hervorzuheben ist: Patrik Schedler, Karlheinz Weinberger oder die Ballade von Jim, ein biographischer Essay, Limmat Verlag, Zürich 2018).
Franco Battel, Mai 2024