Auch in der Schweiz wagten sich Schwule in den Jahrzehnten nach den Stonewall-Unruhen an die Öffentlichkeit. Sie kämpften für ihre politischen und gesellschaftlichen Rechte. Die Stimmung in der Gesellschaft wurde liberaler, die negative Haltung gegenüber Schwulen langsam weniger vehement und weniger offensichtlich, auch wenn sie nicht verschwand: Diskriminierung, verbale und physische Übergriffe bleiben bis heute bestehen.

Durch den Kampf wuchs das Selbstbewusstsein schwuler Männer. Sie organisierten sich ab etwa 1990 immer diverser. Sie veranstalteten und veranstalten kulturelle Festivals, singen zusammen in Chören, trainieren gemeinsam in den unterschiedlichsten Sportarten oder bestimmen den Massstab für ein modernes Nachtleben.

Diese Aktivitäten verfolgen nicht direkt politische Ziele. Sie entstanden in einem Umfeld gesellschaftlicher Liberalisierung und sie tragen gleichzeitig zu dieser bei. Die zunehmende Sichtbarkeit führte auch zu wachsender Anerkennung. Die Community und mit ihr die ganze Gesellschaft entdeckte die vielen Facetten der homosexuellen Menschen. Schwule sind jetzt selbstverständlich sichtbar...