Newsletter 21

September 2011

Diese Ausgabe enthält folgende Themen:

  • Kolumne: Oskar Wälterlin, Direktor des Zürcher Schauspielhauses
  • Marcel Tappeiner neu im Vorstand Verein schwulengeschichte.ch
  • Seitennavigation: Hilfspfeile

   

Oskar Wälterlin, Direktor des Zürcher Schauspielhauses (1895-1961)

eos. Im März 1938 wurde Österreich handstreichartig von deutschen Truppen besetzt und dem Nazi-Reich Hitlers eingegliedert. Österreichische Nazis hatten der Übernahme den Weg bereitet.

Im Frühling 1938 verliess der bisherige Direktor des Zürcher Schauspielhauses seine Stelle und floh nach Amerika. Er war Jude und hatte sein Theater zu einem Forum für unabhängige Kunst gemacht. Nebst Schweizern spielten dort auch Emigranten aus Deutschland. Das war den vielen Nazi-Sympathisanten in der Schweiz und besonders in Zürich ein Dorn im Auge. Jetzt sahen sie eine Chance, das Schauspielhaus zu übernehmen.

Doch einige Besonnene taten sich zusammen und gründeten die Neue Schauspiel AG. Zu ihnen gehörten angesehene Politiker, Unternehmer, Kulturschaffende. Zwei davon waren homosexuell, der Präsident der Neuen Schauspiel AG, Emil Oprecht, und der neue Direktor des Schauspielhauses, Oskar Wälterlin.

Damit begann die Goldene Zeit des "aussergewöhnlichen Theaters" in Zürich, wie die grosse Maria Becker es nannte. Über die deutsche Klassik blieben Werte der Freiheit, des unabhängigen Denkens, der Demokratie und des Humanismus in jener Sprache lebendig ausgesprochen, die von der Nazi-Propaganda in deutschen Ländern verboten war und nur noch erniedrigt, beschmutzt, verlogen und verdreht existierte.

Aber nicht nur Klassiker wirkten hautnah aktuell, vor 70 Jahren, mitten im Krieg, im April 1941 brachte das Schauspielhaus das grosse Stück eines grossen Verfemten zur Uraufführung: Mutter Courage von Bertolt Brecht.

Zu früh, vor 50 Jahren, starb Oskar Wälterlin; er war 66. Keiner der heute noch lebenden Zeitzeugen kann die enorme Intensität vergessen, mit der von der Bühne her Kraft und Mut in den dauernd bedrohten Alltag floss und so den Menschen weiterhalf. Einer davon ist der damals 8jährige Röbi Rapp, der im Herbst 1938 den einen Buben des Götz von Berlichingen in Goethes gleichnamigem Freiheitsstück spielte.

Mehr zu Oskar Wälterlin1 und zu den Anfangsjahren der grossen Zeit des Schauspielhauses: Neue Schauspiel AGDirektorBildungstheaterOskar Wälterlin

1 Neuerscheinung: Thomas Blubacher, Oskar Wälterlin und sein Theater der Menschlichkeit, Henschel Verlag, 2011

  

Marcel Tappeiner neu im Vorstand Verein schwulengeschichte.ch

mt. Marcel Tappeiner übernimmt neu die Aufgabe als Projektleiter des Vereins schwulengeschichte.ch. Er wurde zudem in stiller Wahl in den Vorstand aufgenommen.

Marcel Tappeiner ist 43 Jahre alt, lebt und arbeitet in der Stadt Zürich. Nach einer Ausbildung als Fotolithograph folgten verschiedene berufliche Stationen bei Werbe- und Mediaagenturen sowie Weiterbildungen in Marketing und Betriebswirtschaft. Seit 10 Jahren arbeitet er bei Tamedia in Zürich in unterschiedlichen Funktionen, heute als Verlagsleiter des Tages-Anzeigers.

Seit Mitte der 80er Jahre bis Ende 2004 war Marcel Tappeiner in diversen Funktionen in der Schwulenbewegung und der Aids-Hilfe aktiv. Unter anderem als Präsident der HAZ (Homosexuelle Arbeitsgruppen Zürich) und der Zürcher Aids-Hilfe. In beiden Vereinen war er jeweils über 10 Jahre aktiv. Als engagierter FCZ-Fan ist er Mitglied bei den Letzi-Junxx, dem Schwulen Fanclub des FCZ.

Nach einer gut fünfjährigen Auszeit von der "Schwulen-Vereinsarbeit" ist das Engagement beim Verein schwulengeschichte.ch für ihn eine folgerichtige und erfreuliche Weiterführung seiner früheren Interessen. Er hofft, dem Projekt mit seiner beruflichen und "emanzipatorischen" Erfahrung nützliche Impulse für die Zukunft geben zu können.

 

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