Goldene Ära von Hollywood
Nach seinen ersten Hollywood-Filmen mit Gloria Swanson bei Paramount findet René Hubert ab 1926 sofort Arbeit bei MGM (Metro-Goldwyn-Mayer). Bei dieser damals einflussreichsten und glamourösesten Filmgesellschaft lässt er sich 1930 fest unter Vertrag nehmen. Mit den "Talkies" beginnt nun auch die goldene Ära von Hollywood, die bis Ende der 1950er-Jahre dauern sollte.
Die Traumfabrik von Hollywood floriert und schafft eine Gegenwelt zum tristen Alltag – schöner, stilvoller, abgehobener. Oder unheimlicher, je nach Genre. Exemplarisch für die Branche gibt der einst stilbildende Regisseur Cecil B. De Mille1 den Kostümbildnern klare Anweisungen2:
"Ich will Kleider sehen, bei deren Anblick es den Leuten den Atem verschlägt. Kommt mir ja nie mit etwas, das irgendjemand auch nur im Entferntesten in einem Laden kaufen kann."
Trotzdem wollen die Menschen kaufen, was sie auf der Leinwand sehen. Filme beeinflussen die Mode, und Modetrends finden in den Filmen ihren Niederschlag. Lizenzen für alltagstaugliche Adaptionen von Filmkostümen werden für die Filmgesellschaften ein willkommenes Zusatzgeschäft. Die Kopie eines Hubert-Kleidchens für den Kinderstar Shirley Temple geht Mitte der dreissiger Jahre Millionenmal über den Ladentisch. Gut verkaufen sich auch Anlehnungen an Filmkostüme von Marlene Dietrich oder Linda Darnell.
Christian Wapp, September 2020
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Cecil B. De Mille (1881-1959) war einer der ersten Filmregisseure und -produzenten, der in Hollywood aufwendige, künstlerisch hochwertige und abendfüllende Spielfilme realisierte. Er gilt als Erfinder des Monumentalfilms. Gloria Swanson drehte mit ihm zwischen 1919 und 1921 mehrere erfolgreiche Filme.
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David Chierichetti, "Hollywood Costume Design", Harmony Books, 1976. Umfassendes Werk über Kostümdesigner des amerikanischen Films, würdigt prominent auch das Schaffen von René Hubert. Nur noch antiquarisch erhältlich.