Bis Mai 1940, als die Nazi-Deutschen Holland überfielen, gab es 20 niederländische Abonnenten des Menschenrecht und es bestanden Kontakte zum Herausgeber der entsprechenden holländischen Zeitschrift. Sofort nach dem Krieg suchte der KREIS diese Verbindung zu reaktivieren. Das Programm hiess: Den Faden dort aufnehmen, wo er abgerissen wurde, und in einem freien Europa neue Vernetzungen erstellen!

Der KREIS sah sich als funktionierendes Modell für alle homosexuellen Gruppierungen, die von den Nazis zerstört worden waren. Man wollte und konnte Hilfe leisten. Man fühlte sich dazu berufen, stand man doch als kleine, aber intakte Organisation in direkter Nachfolge der grossen deutschen Vorbilder, die ab 1932/1933 nur noch in der Erinnerung weiterlebten.

Nach gelungener Neugründung in den Niederlanden 1946 konzentrierten sich ab 1948 die Hilfestellungen auf die skandinavischen Länder und wiederum zwei Jahre später war Deutschland an der Reihe.

1950 fand eine Gründung in den USA (Kalifornien) statt, deren Ableger mit dem Namen ONE (Nummer eins) noch heute besteht. Schliesslich entstand 1953 in Paris der "Cercle de France", initiiert von einem ehemaligen Mitarbeiter in Eugen Laubacher / Charles Weltis Teil der Zeitschrift Der Kreis - Le Cercle.

Es darf also festgestellt werden, dass die Wiedergeburten aller wichtigen Bewegungen und Zeitschriften nach dem Krieg vom KREIS angestossen wurden. "Am Anfang stand der KREIS" gehört durchaus zur Genesis der neuen Schwulenorganisationen (wobei klar ist, ohne Magnus Hirschfeld mit dem WhK und ohne Adolf Brand mit Der Eigene hätte es keinen KREIS gegeben).