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... wie es zum berühmten Puppen-Cabaret Schneckenburger kam
Fred Schneckenburger war ein Gefährte "Carlo Meiers", Karl Meier / Rolf schon zur Frühzeit des Cabaret Cornichon. Er blieb über alle 17 Cornichon-Jahre (1934-1951) regelmässiger Besucher jedes neuen Programms und steter Bewunderer dieser Kleinkunst mit ihrer grossen Ausstrahlung.
Die Cornichon-Texte seien prägend gewesen, sagte er einmal, aber ebenso habe ihn bereits als ganz junger Mann das Phänomen Dada (Dadaismus) fasziniert. Aus beidem und aus seiner Nähe zum Surrealismus wie auch zu Picasso und Paul Klee entstanden in den 40er Jahren die rasch berühmt gewordenen abstrakten, surrealistischen Stab- oder Stockfiguren und ihre ersten träfen Texte. Damit brachte Schneckenburger sein Puppen-Cabaret zum Leben, zu einem ebenfalls 17-jährigen Leben von 1947-1964.
Mit den Händen gab er jeder Figur Bewegung wie im Kasperli-Theater und erschuf ihr Dasein, indem er sie via Tonband die Texte sprechen liess.
Die Stimmen auf den Bändern waren jene etlicher Schauspieler-Freunde wie Karl ("Carlo") Meier, Ettore Cella, Voli Geiler, Margrit Rainer, Ruedi Walter und andere. Und die Begleitmusik komponierte und spielte unter anderen Nico Kaufmann - auch sie wurde ab Tonband wiedergegeben.
Schneckenburger hatte Erfolg und zog mit seinem einmaligen Kleintheater durch die Schweiz und halb Europa.
Heute gehören die Figuren zum Bestand des Museums Bellerive, Zürich.
Ernst Ostertag, Juni 2006