Einführung

Die Angst vor möglichen Zwischenfällen und dem, was man heute Zwangsouting des KREIS als Organisation nennen würde, sie war gross und begründet. Dies, obwohl viele politisch wenig interessierte Abonnenten sich damals im Ghetto sicher wähnten und die strikten Regeln der KREIS-Leitung für übertrieben hielten.

Zur Einführung in die Schilderungen der grossen festlichen Anlässe gehören darum die Kapitel über die durchgeführten Kontrollen und die oft wiederholten Verhaltensregeln für Besucher, also Abonnenten und deren Gäste.

Das wird in den Hinweisen zum Wechsel der Pächter besonders deutlich. Denn das Lokal, die Theaterbühne Neumarkt und das Restaurant "Eintracht" gehörten damals wie heute der Stadt Zürich und sind auch seit eh und je Sitz der Zunft Hottingen. Ein Pächter-Ehepaar bewirtschaftete das Ganze. Mit ihm galt es gute Beziehungen zu pflegen.

Das gelang so hervorragend, dass in der für den KREIS existenzbedrohenden Krise nach dem städtischen Tanzverbot für Männer selbst das Pächterpaar intervenierte und den Behörden (vergeblich) vorwarf, der geforderte Zins sei nur bezahlbar, wenn diese spendierfreudige Kundschaft nicht vertrieben werde.

Der KREIS musste ab 1961 neue Lokalitäten ausserhalb der Stadt Zürich suchen - und auch dort wurde er immer wieder vertrieben.

Vor diesem Hintergrund sind die sich stets steigernden grossen Festanlässe des KREIS von 1952 bis 1957 in ihrer weltweiten Einmaligkeit zu beurteilen und zu würdigen.

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Ernst Ostertag, August 2012