1948-1966

Weihnachten - Neujahr

St. Niklaus-Treffen und Weihnachtsfeiern

Die Festtage begannen mit dem St. Niklaus-Treffen. Dieser Anlass war kleiner als die Weih­nachts­fei­er und fand am ersten Mitt­woch­abend im Dezember statt. An­ge­kün­digt wurde er auf der Um­schlag­rück­sei­te des No­vem­ber­hef­tes unter dem Titel "Kl­aus­fei­er", ge­le­gent­lich mit einem Zusatz "auch für Gäste" oder "Fête de St. Nicolas". Man ver­sam­mel­te sich dabei an Tischen im grossen Raum des ersten Stockes der Ein­tracht im Neumarkt. 

Es war ein ge­müt­li­ches Zu­sam­men­sein, später auch mit Musik und Tanz, wie üblich. Doch an der Kl­aus­fei­er kam der St. Niklaus oder Sa­mich­laus per­sön­lich vorbei. Karl Meier / Rolf spielte ihn oft selber im roten Kostüm mit Sack und Fitze. Er polterte herein, be­grüss­te die Ka­me­ra­den, schmiss den Sack auf einen Tisch, drohte mit der Fitze und zog schliess­lich sein Buch hervor, das "Sün­den­re­gis­ter". Darin lagen Zettel mit spöt­tisch-witzigen Versen im Stil einer Schnit­zel­bank, die meist er oder diverse Abon­nen­ten verfasst hatten. Sie rich­te­ten sich immer an einen der An­we­sen­den, auf­ge­ru­fen mit seinem Club­na­men. Rolf las die Zettel vor. Na­tür­lich gab es viel zu lachen bis er den Sack aus­leer­te und das Schmau­sen der Nüsse, Man­da­ri­nen und anderen Früchte begann, die jeweils nie genannte Ka­me­ra­den ge­stif­tet hatten.

Weih­nach­ten im KREIS war ein fei­er­li­cher Anlass "en famille", nur für Abon­nen­ten (ohne Gäste) und fand in der Regel an einem Sams­tag­abend zwischen dem 14. und 20. Dezember statt. Am späteren Sonn­tag­nach­mit­tag traf man sich erneut zu lockerem Bei­sam­men­sein mit Musik und Tanz bis gegen Mit­ter­nacht. Bei dieser Nach­fei­er waren auch Gäste will­kom­men.

In den 40er-Jahren war die Weih­nachts­fei­er noch mit der Jah­res­ver­samm­lung ge­kop­pelt und begann daher spät. Das Kleine Blatt von 12/​1949 bei­spiels­wei­se erwähnte für den Samstag, 17. Dezember einen Zeitplan ab 21 Uhr für die Ver­samm­lung und ab 23.30 für den Beginn der Feier. Ab Weih­nach­ten 1951 war der Samstag ab 20 Uhr aus­schliess­lich für die Feier re­ser­viert, die auch erst im Mor­gen­grau­en endete. Anstelle der Jah­res­ver­samm­lung be­rich­te­te Karl Meier / Rolf am früheren Abend "über das ver­gan­ge­ne Jahr".

Ernst Ostertag, Mai 2005, August 2018