1985

Infos in Bars und Saunas

Gesprächs-Anweisungen

Einsätze an der Front, in Bars und Saunas, waren dringend geboten. Aber sie waren etwas völlig Neues und durften nicht als Einmischung oder gar Bevormundung der Betreiber erscheinen. Niemand hatte darin Erfahrung.

Am 9. September 1985 gab Herbert Riedener einen

"Spickzettel für Gespräche mit Betreibern von HS-(Homosexuellen-)Treffpunkten"

in Umlauf. Er enthielt 14 Punkte des Vorgehens von Mitgliedern/Aktiven der AHS (Aids-Hilfe Schweiz):

1.

Schicke zuerst den Ankündigungs-Brief. [...]

2.

Versuche mit dem Gesprächspartner ein gutes persönliches Einvernehmen zu finden. [...] Stelle Dich mit Vornamen vor.

3.

Sag, dass alle Etablissements in Zürich gleich angegangen und gleich behandelt werden.

4.

Vermittle Vertrauen! [...] Nimm seine Probleme ernst, höre ihm zu! [...]

5.

Versuche Zusicherungen für folgende Aktionen zu bekommen:

- Plakate der AHS an auffälligen Stellen aushängen

- Broschüren und Flugis [...] auflegen (Flugblätter)

- Pariser-(Kondom-)Plakate aushängen

- Pariser im Lokal verkaufen

- Safer-Sex Porno-Video zu guten Zeiten zeigen [...] Sind die nötigen Geräte vorhanden? Muss die AHS Geräte stellen?

6.

Präsentiere Muster unserer bisherigen Flugis, Pariser [...]

7.

Notiere alle Zusagen

[...]

   

10.

Erwähne, dass das BAG (Bundesamt für Gesundheitswesen) unsere Arbeit unterstützt und Mitglied unseres Vereins ist [...]

11.

[...] Lass ihn merken, dass Du ein Spezialist bist!

[...]

   

13.

Wenn Du [...] nichts erreichst, rufe Roger (Staub) oder Herbert (Riedener) an. Eventuell dann Besuch mit Begleitung.

14.

Nimm diesen Spick und eventuell eigene Notizen mit. [...]

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Ernst Ostertag, März 2008