1985

Aufgaben, Ziele

...der AHS

Ein "Ar­beits­pa­pier AK­TI­ONS­RICH­TUNG" listete drei "Haupt­auf­ga­ben­ge­bie­te" und deren De­tail­zie­le auf:1

1. In­for­ma­ti­on

  • der Schwulen
    • medizinisch
    • sozial
    • politisch
    • zum HTLV-III-Test
    • Krankenkassen
    • usw.
  • der Nichtschwulen
    • Personen öffentlicher Dienste (Ärzte, Zahnärzte, Krankenschwestern etc., die mit Personen mit Aids in Berührung kommen)
  • der Öffentlichkeit
    • Stellungnahmen in den Medien

2. Mit­tel­be­schaf­fung

  • Mitgliederbeiträge
  • Beiträge der 'öffentlichen Hand' (BAG und andere)
  • Solidaritätsaktionen

3. Personen mit Aids (PMA)

  • Hilfe zur Selbsthilfe (Wie?)
  • Hilfe im Alltag, Unterstützung in Notfällen
  • bei anderen (?) Bedürfnissen
  • Testpositive Personen (well but worried)
    • psychologische Hilfe mit Gesprächsgruppen, Selbsthilfegruppen
    • Beratung

Der prak­ti­sche Umgang mit Test­po­si­ti­ven oder PMA war in jener frühen Phase noch völlig un­ge­wohnt und ver­ständ­li­cher­wei­se schreck­ten viele davor zurück. Keiner wusste, was da auf ihn zukommen könnte - nicht nur auf der Ebene der Pflege, wo mögliche An­ste­ckungs­ri­si­ken nicht sicher aus­zu­schlies­sen waren, sondern vor allem auch im Bereich der psy­chi­schen Be­treu­ung mit ihren un­be­kann­ten An­for­de­run­gen. Aus­bil­dung dafür gab es mangels Er­fah­rung kaum. Und jeder lebte mit der Frage: Wann zeigen sich Merkmale einer An­ste­ckung an meinem Körper? Eine ge­wöhn­li­che Er­käl­tung war viel­leicht keine ge­wöhn­li­che Er­käl­tung; ein kleiner Durch­fall be­deu­te­te viel­leicht mehr als ein kleiner Durch­fall. Es war viel­leicht der Anfang des Un­auf­halt­ba­ren.

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Ernst Ostertag, Februar 2008

Quellenverweise
1

Un­da­tiert, Ar­beits­pa­pier aus den Akten von Hans­pe­ter Wichser