Programmierung

Die Vorlieben der Mitglieder des Kernteams spiegelten sich mehr oder weniger in der Filmauswahl des ersten Jahres wider. Mit zunehmender Erfahrung entwickelte das Team einen Angebotsmix aus aktuellen Filmen, thematischen Blöcken, Kurzfilmen und personenbezogenen Schwerpunkten.

Aktuelle Filme auf dem internationalen Markt zu bekommen, gestaltete sich schwierig. Die Verleiher hatten noch nie etwas von einem Festival in Frauenfeld gehört. Die Verleihgebühren konnten in Frauenfeld nicht eingespielt werden. Dafür waren Kino und Besucherzahlen zu klein.

Als Pink Apple in Zürich aktiv wurde, verbesserte sich die Akzeptanz bei den Verleihern und die Möglichkeit der Filmauswertung. Durch die Verlässlichkeit der Organisatorinnen und Organisatoren wuchs das Vertrauen des Film- und Kinobusinesses. Pink Apple machte sich langsam einen Namen und pflegt heute gute Beziehungen ins Filmgeschäft.

Andere schwullesbische Festivals waren Fundgruben, vor allem solche im deutschsprachigen Raum. Hier konnten aktuelle Filme begutachtet und entdeckt sowie Kontakte zu Verleihern geknüpft werden. So fand unter dem Namen  "verzaubert" über viele Jahre in Berlin und München ein kommerziell organisiertes Festival statt. Natürlich ist auch die Berlinale mit ihrer "Teddy"-Sektion ein guter Ort für die Beschaffung von queeren Filmen und für die Vernetzung.

Daniel Bruttin, April 2022