1836-1967
Übersicht bis 1967
Die ganze Übersicht soll nicht zu lang sein. Deshalb wird eine Zweiteilung vorgenommen. Als Zäsur bietet sich das Jahr 1967 an.
Denn am 31. Dezember 1967, mit der Auflösung des KREIS, geht eine erste Epoche der schweizerischen Schwulengeschichte zu Ende. Sie beginnt mit frühen Einzelkämpfern und kleinen Zellen von Aktivisten und führt 1922 zur ersten gesamtschweizerischen Gruppierung. Dann, ab 1931/1932, entsteht eine neue Gruppe, die erstmals auch eine Zeitschrift herausgibt, welche später ihren Namen ändert und schliesslich zweisprachig erscheint. Ab 1943 nennt sich diese Gruppe Abonnenten-Zirkel DER KREIS und durchläuft eine beispiellose Entwicklung, indem sie zehn Jahre später bereits zur grossen internationalen Organisation geworden ist. 1960 jedoch wird sie im Zuge der Repression gegen Schwule mit einem Tanzverbot belegt, was wesentlich zu ihrem Niedergang beiträgt.
Bis dahin war man meist unter sich geblieben, hatte also eine Art Ghetto gebildet. Direkte Öffentlichkeitsarbeit war besonders in der Frühzeit bis Mitte der 30er Jahre versucht, aber immer wieder massiv angefeindet und verunmöglicht worden. Das sollte sich ab 1968 ändern.
Ernst Ostertag, August 2010