Die Website-Vernissage am 3. Juni 2009
Der gesamte Text und viele der Bilder standen im April 2009 zur Verarbeitung bereit. Die Digitalisierung konnte beginnen. Dazu stellte Thomas Voelkin einen Raum in seiner Wohnung beim zentral gelegenen Beckenhof zur Verfügung. Dort lief alles zusammen. Nebst Thomas gehörten Stephan Inderbitzin - heute Stephan Jaray - als eigentlicher ICT-Fachmann und Christian Fuster als Organisator zur Kerngruppe.
Zusätzlich war auch eine Broschüre geplant. Sie sollte ein Geschenk an alle Gäste der Vernissage und an die Sponsoren sein. Man wollte ihnen damit etwas Handfestes mitgeben. Die Broschüre enthielt eine Auswahl von wichtigen Kapiteln der Website samt dazugehörenden Illustrationen, einen knappen Überblick zum Aufbau der Website und die Liste aller Sponsoren, Unterstützer, Mitarbeiter, Helfer und Berater. Eine "Gruppe Broschüre" hatte sich gebildet.
Kurz vor der Vernissage sollte eine Pressekonferenz stattfinden. Dazu mussten Unterlagen und die Broschüre bereitliegen. Auch dies besorgte eine Arbeitsgruppe. Sie trat mit Medienschaffenden und Redaktionen in Kontakt.
Eine weitere Gruppe erstellte die Liste der einzuladenden Gäste, suchte das Lokal und kümmerte sich um den Apero nach der Veranstaltung. Christian Fusters Eltern und Bruder organisierten alle Getränke und die Speisen aus ihrem Bauernhof. Röbi begann mit Oliver Fritz als Klavierbegleiter die Chansons zu üben.
Alles klappte. Am Mittwoch, 3. Juni startete die Vernissage im vollbesetzten Vortragssaal des Zürcher Kunsthauses um 19 Uhr mit der Begrüssungsansprache des kantonalen Kulturministers Markus Notter. Es folgten die weiteren Reden, deren Wortlaut die damalige Stimmung bestens wiedergeben. Irgendwann dazwischen inszenierten einige der Spezialisten den mit Spannung erwarteten Hauptakt: Die Aufschaltung der Website "Es geht um Liebe. Schwule in der Schweiz und ihre Geschichte. www.schwulengeschichte.ch". Erste Seiten erschienen auf einem Monitor und dann auf einer grossen Leinwand. Es war sehr still. Aber rasch zeigte sich Freude auf den Gesichtern der Verantwortlichen. Einige begannen zu klatschen. Dann füllte lauter Applaus den Saal.
Zum Programm gehörten auch die Chansons. Röbi im weissen Dinnerjacket mit Zylinder sang sie und verzauberte das Publikum, wie immer wunderbar begleitet von Oliver am grossen Flügel. Vom Foyer her drangen feine Düfte, denen sich niemand entziehen wollte. Also traf man sich bald zum Apero und bei lebhaften Gesprächen. Es wurde "ein Abend, der sich in die Länge zog" und der vielen in guter Erinnerung blieb.
Ernst Ostertag, Dezember 2023