Vorwort der beiden Autoren

Ernst Ostertag und Röbi Rapp

Anfangs der 50er Jahre sind wir beide in den KREIS eingetreten, die zu jener Zeit einzige bestehende schweizerische Organisation von Homosexuellen. Wir waren eben 20 geworden. Der KREIS war, der Name sagt es, ein Ghetto. Darin aber konnte man sich für einmal frei und unbeschwert als ganze Persönlichkeit bewegen. Überall draussen sicherte nur ein perfekt geführtes Doppelleben die berufliche und private Existenz.

Der KREIS bestand nicht nur aus einer Zeitschrift. Alle Abonnenten waren zur Mitarbeit aufgefordert. Wir engagierten uns bei der Redaktion und in der Theatertruppe. So entstanden freundschaftlich nahe Beziehungen zu allen leitenden Personen. Weil wir damals mit von den Jüngsten waren, sind wir nun die letzten übriggebliebenen Zeugen.

Wir wollten nicht, dass mit uns alles Persönliche verschwindet und nur Archivalien bleiben. Zum Glück hat sich die Zeit gewandelt. Heute kann offen gesprochen und publiziert werden. Die ganze Website zeugt davon.

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Ernst Ostertag und Röbi Rapp, August 2010