1901-1966

Laura Thoma / Fredy

Laura Thoma wuchs auf dem Lande als Kind einfacher Eltern auf, lebte zwei Jahre lang unglücklich "in den Ketten der Ehe" und wurde 1930 geschieden. Danach verbrachte sie etliche Wochen in Berlin (1931) und lernte die dortigen Organisationen kennen. Sie schrieb regelmässig für die Zeitschrift Garçonne, die in Berlin von 1930-1932 erschien.

Thoma war militant, eine kompromisslose Kämpfernatur, wenn es um ihre gerechte Sache ging, und "nicht leicht im Umgang", wie Anna Vock im persönlichen Gespräch einmal zu mir (Ernst Ostertag) sagte.

Von Laura Thoma stammte der Aufruf "Leidensgenossinnen der Schweiz vereinigt Euch!"

Folgende zwei Sätze sind charakteristisch für ihre Denkweise und ihren Schreibstil:

"[...] auch du musst Frühlingsstimmen in dir aufkommen lassen, [...] aber wie soll sich ein Herze freuen können [...], wenn in seiner Seele alles öde und leer aussieht? [...] Liebe, Frauenliebe, welche Fülle von Harmonien und Glück birgst du in dir. - Nur du kannst uns restlos glücklich machen."1

"Ist es überhaupt Sache des Staates, dem einzelnen Bürger das Verfügungsrecht über den eigenen Körper und sein angeborenes Naturell zu nehmen [...] und, wo keine Paragraphen in Anwendung gebracht werden, wie zum Beispiel bei uns Frauen, denselben ein freies Leben und Sich-Geben durch Ächtung und indirekte Verfolgung vollständig vorzuenthalten?"2

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Ernst Ostertag, Februar 2005

Quellenverweise
1

Laura Thoma: Schweizerisches Freundschafts-Banner, 20/1933.

2

Laura Thoma: Garçonne, 8/1931.