Schliesst die Fronten!
In der Ausgabe vom 1. Juli 1933 schrieb August Bambula unter dem Namen "Torrero" einen längeren Aufsatz zur politischen Lage. Er setzte den Titel "Schliesst die Fronten!"1:
"Wir leben in einer aussergewöhnlich bewegten Zeit. [...] Was der Krieg [Erster Weltkrieg, 1914-1918] verwüstet hat, was Parteien und Staatsmänner nicht wieder gut machen konnten oder [...] wollten, das hat in allen Staaten das Volk zur Gärung gebracht. [...] Überall ertönt der Ruf: 'Schliesst die Fronten!' Bereits ruft auch hier eine 'sittliche Front' ihre Mitglieder. Die Moral in der Schweiz muss wohl wieder einmal stark wackelig sein. [...] Bekanntlich ist in Deutschland ein fanatischer Büchersturm losgebrochen. Werke bedeutendster Autoren wurden der Vernichtung preisgegeben. Hervorragende Lebensarbeiten wurden mit Indianergeheul auf öffentlichen Plätzen dem Scheiterhaufen übergeben. Und obwohl die ganze Welt mit Kopfschütteln zusieht, wird auch bei uns der Ruf nach solchen 'Literatur-Kremationen' laut. Bücher, Zeitschriften und besonders 'Die neue Zeit' wollen diesen Reigen beginnen. [...] Sollen wir warten, bis alles zu spät und kein Zusammenschluss mehr möglich ist? Wie lange bleibt uns noch Zeit? [...] Keiner darf heute zurückstehen und denken, es geht ja auch ohne mich. [...] Neben der Bekämpfung der Prostitution soll in allererster Linie ein Rechtsschutz geschaffen werden. Kein Mitglied soll auch nur eine Stunde in der Gefahr schutzlos dastehen. [...] Helft aktiv mit oder unterstützt unsere Sache durch finanzielle Beihilfe. An alle ergeht der dringliche Ruf in letzter Stunde: Kommt zu uns und schliesst auch unsere Front!"
Ernst Ostertag, Juni 2004
Weiterführende Links intern
Quellenverweise
- 1
August Bambula, unter dem Pseudonym "Torrero": Schweizerisches Freundschafts-Banner Nr. 24/1933 vom 1. Juli, "Schliesst die Fronten!"