1933-1935
Versuche mit Sektionen (SFB)
Kurzlebige Sektionen
Bereits 1933 entstanden Sektionen des Schweizerischen Freundschafts-Verbandes in Basel und Luzern. Der vielversprechende Anfang in Luzern erlosch jedoch nach wenigen Monaten durch den tragischen Tod des jungen Initianten und Leiters.
Die Sektion Basel hatte eine turbulente Startphase nicht zuletzt wegen der negativen Haltung der Polizei. Seit 1919 galt in Basel-Stadt zwar ein Strafgesetz, das homosexuelle Akte unter Volljährigen erlaubte. Gruppierungen von solchen Bürgern jedoch waren suspekt und wurden scharf beobachtet. Es gelang dennoch, eine stabile Sektion aufzubauen und im April 1934 besuchten die Zürcher ihre Brüder am Rheinknie. Der polizeiliche Druck nahm aber unvermindert zu und führte in einem veritablen Akt der Nötigung zur Auflösung der Sektion per Ende 1934. Im kleinen Kreis blieben etliche Basler trotzdem weiterhin als Gruppe zusammen und suchten im Januar 1935 erneut die Aufnahme als Sektion. Das gelang nicht. Die Zürcher brachten den guten Willen nicht auf; sie hatten den Mut verloren.
In Bern blieb es 1933 beim Ansatz einer Sektionsgründung - und schon starb das winzige Flämmchen.
Ernst Ostertag, August 2010