Der in Paris lebende André Baudry stiess 1952 zum Kreis als Mitarbeiter im französischen Teil. Fast zur selben Zeit gründete er eine erste Gruppe, Le Cercle de France. 1954 begann er mit einer eigenen Zeitschrift, die er Arcadie nannte. Er signierte mit seinem vollen Namen. Das war ausserordentlich mutig.

Denn die französische Satelliten-Regierung unter nazi-deutschem Einfluss (1940-1944) hatte - erstmals seit Napoleon - die gesetzliche Bestrafung homosexueller Akte wieder eingeführt, das Freie Frankreich (ab 1945) bestätigte diese Gesetze und De Gaulle verschärfte sie 1960 noch zusätzlich. Erst 1982 hob die sozialistische Regierung unter François Mitterrand alle diesbezüglichen Bestimmungen wieder auf.

Arcadie und Kreis arbeiteten nach einer anfänglichen kurzen Phase der Irritierung eng zusammen, tauschten gegenseitig Texte aus und öffneten ihre Klubs für alle Abonnenten. Der Cercle de France änderte bald seinen Namen in Club Arcadie. An den grossen Festanlässen des KREIS nahmen regelmässig Mitglieder des Club Arcadie teil.

Arcadie als Zeitschrift und Klub überlebten den KREIS. Erst 1984 erschien die letzte Ausgabe. Dreissig Jahre lang hatte Arcadie unter der Leitung von André Baudry bestanden.