Besondere Abonnenten

Aus den vielen meist "namenlosen" Abonnenten stachen einige homosexuelle Persönlichkeiten besonders heraus. Sie sind in den vorausgegangenen Kapiteln nie oder nur am Rande erwähnt worden. Eine Ausnahme bilden die vier Künstler Paul Burkhard, Jürg Amstein, Hans Schaeuble und Ettore Cella.

Wir beide, Röbi Rapp und Ernst Ostertag, kannten die meisten von ihnen und wollen sie daher nicht dem Vergessen preisgeben. Bei einigen, den Berühmteren, stellen wir das sonst meist Verschwiegene vor, ihren Einsatz im KREIS und für die gemeinsame Sache. Sie alle lassen sich in drei Gruppen ordnen:

  • In bedeutende und bekannte Persönlichkeiten, die Abonnenten waren, wovon aber die meisten KREIS-Kameraden so wenig wussten wie die ahnungslose Öffentlichkeit.
  • In ebenso bekannte, aber im KREIS aktive Menschen, die oft anwesend waren und teilweise in irgendeiner Funktion mitarbeiteten, sonst aber in nie genannten Berufen standen, meist lebenslang als Homosexuelle unerkannt. Das war die Norm.
  • Eine dritte Gruppe bildeten die Aussenseiter, Abonnenten zwar und oft mit den Redaktoren befreundet, aber nur selten den KREIS besuchend, vielleicht mal zu Anlässen wie Jahresversammlungen oder grosse Festlichkeiten.

Sie alle waren Teil jenes Netzes von Beziehungen unter Gleichfühlenden aus sämtlichen Schichten des Volkes, das den eigentlichen Sinn und Zweck und das Besondere des KREIS ausmachte. Dazu kam die Internationalität, ein Anfang dessen, was sich heute weltweit als Community versteht.

Die folgenden sieben Lebens-Skizzen illustrieren auch die vorherrschende gesellschaftliche Situation und zeigen persönliche Umstände zu einer Zeit, als der KREIS für viele eine Heimat war und zudem oft eine überlebenswichtige Rolle spielte. Im achten Beispiel kommt eine verborgen gebliebene Frau zu Wort.

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Ernst Ostertag, Januar 2011