1906-1988

Hans Schaeuble

Hans Schaeuble, ebenfalls Abonnent des Kreis, war Sohn eines Apothekers in Arosa und studierte Musik in Leipzig von 1927 bis 1931. Anschliessend wohnte und arbeitete er als erfolgreicher Pianist und Komponist bis 1942 in Berlin. Der lange Aufenthalt dort brachte ihm nach der Rückkehr in die Schweiz viele Schwierigkeiten, da man ihn für einen Mitläufer der Nazis hielt. Wer ihm näher stand, wie Röbi Rapp und ich, erkannte sofort den liebenswürdigen, introvertiert-zurückhaltenden, völlig apolitischen Künstler.

Von seinen vielen Beiträgen zur Instrumental-, Vokal- und Bühnenmusik, denen die Auseinandersetzung mit Hindemith, Strawinsky und Bartók anzuhören ist, wird heute kaum mehr etwas aufgeführt. In verdankenswerter Weise hat die Zentralbibliothek Zürich mit ihrem "Neujahrsstück 2008" hier eine Bresche geschlagen: Sie gab eine CD heraus mit drei Werken von Hans Schaeuble, die Paul Burkhard in den Jahren 1952 bis 1958 mit dem Radio-Orchester Beromünster aufgeführt hatte. Schaeubles Klavierkonzert mit dem Solisten Carl Seemann, das Hans Rosbaud 1952 in der Tonhalle dirigierte, bildet den Abschluss dieser Guild Historical Switzerland Aufzeichnung1

Ein Jahr danach, am 7. Februar 2009 brachte das Opernhaus von Denton (Texas) eine Oper von Hans Schaeuble zur Uraufführung: "Dorian Grey" nach dem Roman von Oscar Wilde. Die Partitur hatte ein amerikanischer Musikwissenschafter im Archiv der Zürcher Hans-Schaeuble-Stiftung entdeckt.

Im KREIS studierte Hans Schaeuble mit Röbi Rapp zusammen etliche Darbietungen ein, die sie bei Festlichkeiten aufführten.

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Ernst Ostertag, Oktober 2004 und Mai 2009

Quellenverweise
1

Begleitheft der CD mit Werken von Hans Schaeuble, Zentralbibliothek Zürich, 2008 und Katharina Bruns, NZZ, 31. Dezember 2007, Besprechung der CD