Beruf: Geschäftsführer der SSSI

(Schweizerische Schmirgel- und Schleifindustrie)

Als gewiefter Geschäftsmann wusste Fred Schneckenburger (1902-1966) das grosse Hobby scharf von der Leitung seiner ebenso erfolgreichen Firma SSSI in Frauenfeld zu trennen. Er war finanziell unabhängig und daher sein eigener Sponsor. So konnte er frei operieren - kritisch und scharfzüngig wie er mochte und wie er es ganz gezielt wollte.

1938 war er Geschäftsführer dieser Firma geworden. Sogar während der Kriegsjahre gelang es ihm, ihren Umsatz stetig zu steigern. Der mit ihm befreundete Redaktor des Zürcher Tages-Anzeigers, Walter Boesch, schrieb:

"Befreundet mit vielen Malern, Grafikern und Fotografen, zog "Schnegg" [das war sein Name im KREIS] eine Firmenpropaganda auf, die für jene Zeit in ihrer Qualität als ungemein progressiv gelten durfte. Das gab ihm auch Gelegenheit, junge Künstler und Texter im damals noch nicht entwickelten Werbefach tatkräftig zu fördern."1

So lag es auf der Hand, dass Fred Schneckenburger auch Grafiken und vor allem Plakate zu sammeln begann. Und er tat das leidenschaftlich. Im Lauf der Jahre trug er rund 15'000 Exemplare zusammen.

Dem Zürcher Museum für Gestaltung, wo seit 1875 Plakate aufbewahrt wurden, verkaufte er 1954 seinen gesamten Plakatbesitz für 50'000 Franken (gemäss Website des Museums). Und das erst gab dieser Institution den Anstoss zur systematischen Sammeltätigkeit.

Heute zählt die Plakatsammlung des Museums für Gestaltung zu den weltweit bedeutendsten.

Ernst Ostertag, Juni 2006

Weiterführende Links intern

Walter Boesch

Quellenverweise
1

Fred Schneckenburgers Puppencabaret, Seite 20, Ausstellungskatalog, München und Zürich, 1991