Mitteilungen

... und Jahresabschluss 1942

Nr. 1/1943 informierte die Abonnenten unter der Überschrift "DER KREIS Zürich":

"Wir treffen uns immer jeden Mittwoch von 20 Uhr an im Klublokal. Rezitationen, kurze Vorträge, musikalische Darbietungen - jeweils um 21 Uhr - jederzeit willkommen."

Jeder Abonnent konnte nach Absprache mit Karl Meier / Rolf einen Beitrag selber frei gestalten. Wir (Röbi Rapp und Ernst Ostertag) erinnern uns an Diavorträge, Vorlesungen mit anschliessenden Diskussionen, dargebotene Lieder und an einen Volkstanz-Abend (allerdings zehn Jahre später). Das Klublokal war das heutige Restaurant "Schlauch" an der Münstergasse im Zürcher Niederdorf. Doch auch das Gesellige kam nicht zu kurz:

"Jeden Sonntag nach dem 15. eines Monats [...] ab 18 Uhr im Klublokal gemütliches Beisammensein. - Türkontrolle. - Ausweiskarten bitte beim Eintritt immer vorweisen!"

"Gemütliches Beisammensein" hiess auch immer Musik und Tanz. Die Information "DER KREIS Zürich" schloss mit einem Aufruf an Bessergestellte:

"Wir haben ein paar Kameraden in einfachen Verhältnissen, [...] denen das Abonnement nicht mehr möglich ist. [...] Wer ein paar Rappen erübrigen kann, zahle sie bitte mit dem beiliegenden Postscheck ein und vermerke es ausdrücklich 'Beitrag Abonnentenhilfe'. Wir werden die Beträge gewissenhaft verteilen [...] so beweisen wir Kameradschaft!"

Zum "Jahresabschluss 1942 der Zeitschrift 'M' [Menschenrecht]" wurden auch die Zahlen offengelegt. Fr. 4244.45 an Einnahmen standen ausgegebene Fr. 3721.- gegenüber, was einen Saldo-Vortrag von 523.45 ergab, geprüft von den Revisoren, den Abonnenten Nr. 105 und 109. Und die französische "Rétrospective" schloss mit den Worten:

"1942 nous a apporté plus de cent nouveaux membres, et maintenant en avant! Dignité, confiance et courage." (1942 brachte uns mehr als hundert neue Abonnenten, und jetzt: Vorwärts mit Würde, Vertrauen und Mut!)

Man war also trotz der schwierigen Verhältnisse mitten im Krieg auf gutem Weg und hatte auch eine relativ sichere Grundlage gefunden.

Ernst Ostertag, November 2004