1869-1951

André Gide

Die Oktober-Nummer 1943 brachte ein "extrait" aus André Gides "Corydon"1. Das 1911 verfasste Werk besteht aus vier "sokratischen" Dialogen, welche die Klischeevorstellung von der Perversität der Homosexualität zu korrigieren versuchen. Es erschien erstmals 1911 anonym.

In der Dezemberausgabe 1947 wurden Würdigungen zum Nobelpreis in französisch und deutsch zitiert und zusätzlich mit einem Bild des Geehrten versehen2.

Im Dezember 1949 setzte "la Rédaction" den Titel "80e anniversaire d'André Gide" über eine ganzseitige "humble hommage au grand Ecrivain", während im deutschen Teil das "Credo" des Dichters in der Übersetzung von Klaus Mann erschien, gefolgt von einem Abschnitt aus "Corydon". Für diese Übertragung zeichnete Joachim Moras. Den Abschluss bildete ein Aufsatz von Klaus Mann: "Der gleichgeschlechtliche Eros bei André Gide"3.

Die März-Nummer 1951 stand ganz im Zeichen des Todes von André Gide: Dem Nachruf in deutscher Sprache mit demselben Bild wie 12/1947 folgten im französischen Teil Gedenkartikel aus La Suisse, La Tribune de Genève, Le Figaro und ein Essay von Yves-Claude Reignoux über den Dichter, Menschen und Homoeroten Gide4. Den Abschluss machte das Gedicht "A l'Ami mort" von Paul Verlaine.

Selbstverständlich sind alle Neuerscheinungen der Werke von André Gide und vor allem die Übersetzungen ins Deutsche laufend in diversen Heften besprochen worden.

Bereits 1942 war im französischen Teil des Menschenrecht Verlaines reizende "Idylle tunisienne" erschienen, entnommen aus Gides Autobiographie "Si le grain ne meurt"5.

Ernst Ostertag, April 2005

Quellenverweise
1

Der Kreis, Nr. 10/1943, Seite 12

2

Der Kreis, Nr. 12/1947, Seiten 24 bis 27

3

Der Kreis, Nr. 12/1949, Seiten 8, 9,14, 22

4

Der Kreis, Nr. 3/1951, Seite 16, Nachruf; Seite 21 ff Gedenkartikel auf französisch

5

Menschenrecht, Nr. 9/1942, Seite 14