1965
Publikation des Aufklärungsbuches
Im Frühjahr 1965 war es soweit. Das Buch konnte publiziert werden und Karl Meier / Rolf besprach es1:
"Ein aufklärendes Buch für die Öffentlichkeit!
'Probleme der Homophilie in medizinischer, theologischer und juristischer Sicht', herausgegeben von Theodor Bovet, Katzmann-Verlag Tübingen und Paul Haupt, Bern.
Der Wunsch, ein wesentliches, nicht allzu umfangreiches Buch über die homoerotische Verhaltensweise zu besitzen, das man den amtierenden Behörden, der massgebenden Presse ebenso wie dem Mann und der Frau auf der Strasse in die Hand geben kann, ist, vor allem für uns in der Schweiz, endlich in Erfüllung gegangen. [...] Es ist eine erfreuliche Aussage geworden, welche unsere Wesensart für den Aussenstehenden von den verschiedensten Gesichtspunkten her beleuchtet, ohne in eine billige Volkstümlichkeit abzugleiten. Das Buch fordert den Leser zum Mitdenken auf [...]"
Dann wurden die neun Autoren, Wissenschafter und andere Fachleute, mit ihren Themen kurz vorgestellt:
- Frau Dr. theol. Else Kähler mit "Exegese zweier neutestamentlicher Stellen"
- Prof. Dr. med. Gaetano Benedetti und Dr. med. Verena Wenger zu "Homophilie in medizinisch-psychologischer Sicht"
- Prof. Dr. med. Otmar von Verschuer über "Die Frage der Erblichkeit der Homophilie"
- Dr. med. Elsa Kockel "Über die weibliche Homosexualität"
- Prof. Dr. theol. Hendrik van Oyen mit "Pastorale Bemerkungen zur Homophilie"
- Prof. Dr. iur. Günter Stratenwerth über "Die Homosexualität in strafrechtlicher Sicht"
- Dr. iur. Hans Witschi "Das Problem der Homophilie aus sittenpolizeilicher Warte"
- D. Dr. med. Theodor Bovet "Zur Einführung" und "Versuch einiger Schlussfolgerungen"
Karl Meier / Rolf fügte noch einen Ausspruch von Goethe hinzu:
"Das schädlichste Vorurteil aber ist, dass irgendeine Art Naturuntersuchung mit dem Bann belegt werden könne."
Ernst Ostertag, März 2005
Quellenverweise
- 1
Der Kreis, Nr. 5/1965, Seite 2 bis 5