1966

… Maskenball, Weihnachtsfeier und Silvester

Am 26. Februar konnte ein kleiner Maskenball und am 26. März ein Osterfest durchgeführt werden. Ein erstes kleines Frühlingsfest stieg am 7. Mai mit einem Cabaret-Programm von Röbi Rapp und mir (Ernst Ostertag), bestritten aus eigenem Fundus und Repertoire.

Der ausländische Abonnent Nr. 5054 über den Conti-Club in einem an den Redaktor Rudolf Jung / Rudolf Burkhardt gerichteten, vermutlich im Original englischsprachigen Brief1:

"[...] Erstmals in meinem Leben hat das Tanzen mir Spass gemacht. Ich bin mit dem Gefühl von Zürich zurückgefahren, dort ein Stück 'innere Heimat' zurückgelassen zu haben. Das klingt zwar etwas pathetisch, verhält sich aber in Wahrheit so. Ob Sie es sich vorstellen können, was es bedeutet, erstmals mit Menschen sprechen zu können, die den 'Aussenseiter' verstehen, die so denken und fühlen wie er, die die Isolierung durchbrechen und Menschlichkeit und Güte zu schenken vermögen. [...] Ich danke Ihnen und danke ihnen allen! [...]"

Am 17. Dezember 1966 fand die erste Weihnachtsfeier im Conti-Club statt. Aus einer Besprechung von Karl Meier / Rolf2:

"[...] Die schönen Lieder, die Christian [der Tenor Emil Hubler / Christian Helder] mit subtilem Ausdruck vortrug, am Flügel von unserem immer wieder hilfsbereiten Kameraden Lysis [Nico Kaufmann] ungemein einfühlend begleitet, [...] verbreiteten mit den brennenden Kerzen eine festliche Stimmung, die viele dankbar aufnahmen. Das kleine Weihnachtsspiel 'Gespräch der Könige' von Bernhard Martin, gesprochen von den Kameraden René [René Weber], Röby [Röbi Rapp] und Rolf [Karl Meier] mit der technischen Unterstützung von Aschi und Ernst [Ernst Ostertag] sprach durch die besondere Art der Inszenierung an, die durchwegs etwas von der Atmosphäre des modernen Theaters gewann und der überholten Spielweise des theatralischen Krippenspiels glücklich aus dem Weg ging. [...]3

An der Silvesterfeier war der befürchtete Platzmangel umso spürbarer, trotz des Zusatzes von neuen Stühlen, einem freundlichen Geschenk eines langjährigen Kameraden. Aber die fehlenden Sitzgelegenheiten wurden mit Humor ertragen und der kameradschaftliche Tausch, der hin und wieder geübt wurde, liess die Stimmung nur noch herzhafter werden. [...]"

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Ernst Ostertag, März 2006, Dezember 2023

Quellenverweise
1

Der Kreis, Nr. 10/1966, Seite 12

2

Der Kreis, Nr. 1/1967, Seite 16

Anmerkung von Ernst Ostertag
3

Ich gab den Engel aus dem Off, der die Könige leitete; Aschi, der sich immer wieder als Techniker zur Verfügung stellte, hatte meine Stimme auf Tonband aufgenommen.