Umbau

... neue Programme, Einvernehmen mit Behörden und Nachbarn

Angesichts der Baumängel war die Notwendigkeit eines weitgehenden Umbaus gegeben. Hugo Portmann nahm die Planung in Angriff:

  • Wirkungsvolle Kühl- und Entlüftungsanlage
  • Schallisolierte Fenster
  • Verbesserung und Modernisierung der Beleuchtung und der Musikanlage
  • Verkleinerung des Officeraumes, dafür Einbau einer grösstmöglichen Bar
  • Verstärkung und Vergrösserung der Garderobe

Dank seiner langjährigen freundschaftlichen Beziehung zur Hausbesitzerfamilie Plüss bekam Hugo die Bewilligung, bei Grossanlässen den Vorraum im Parterre als Garderobe zu benützen. Diesen Vorraum liess er durch die Securitas betreiben und überwachen.

Solche Veränderungen benötigten amtliche Bewilligungen. Das Einvernehmen mit den Behörden gestaltete sich derart gut, dass Hugo Portmann auch eine offizielle "Kioskbewilligung" erhielt, womit sowohl an der Bar als auch am Officeschalter alkoholfreie Getränke verkauft werden durften. Dort konnte man nach wie vor selber mitgebrachte alkoholische Getränke deponieren. Die neuen Verkaufsgelegenheiten verbesserten spürbar die finanzielle Lage.

Bald entwickelte sich die Bar zur beliebten Anlaufstelle für "Anfänger", interessierte Kameraden, die nur langsam ihre Scheu und Isolierung ablegen konnten und erst nach dem dritten, vierten Besuch Mitglieder wurden.

Für die grösseren Veranstaltungen wie Silvester- und Maskenball, Frühlings- und Herbstfest, erhielt Hugo Portmann vom zuständigen Amt problemlos Freinachtbewilligungen. Behördliche Schritte gegen den Club waren nicht mehr zu befürchten. Selbst mit Sittenpolizei und Jugendamt entstand eine einvernehmliche, offene Beziehung. Der "Conti" wurde zum anerkannten und weitherum beliebten Treffpunkt, auf dessen korrekte Betriebsweise man sich verlassen konnte.

Einzig die Nachbarn in der Köchlistrasse begegneten dem "Schwulenclub" unverhohlen feindlich und klagten gegen "zu viel Lärm". Um diese Situation zu entgiften und eine Verständigung herbeizuführen, lud Hugo Portmann die ganze Nachbarschaft auf einen Werktagabend zur Lokalbesichtigung mit Imbiss ein. Die offenen Gespräche mit klaren Antworten auf kritische Fragen lockerten die Fronten. Meist ging es um die üblichen Vorurteile und - verständlicherweise - um viel Gwundrigsein. Danach war der "Conti" freundnachbarschaftlich toleriert.

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Ernst Ostertag, März 2006