1979-1981

Erste nationale CSDs

Schwul-lesbische Befreiungstage

Das erste Homo-Register ist gefallen. Die vereinten schwul-lesbischen Organisationen haben in Zürich gesiegt. Das gibt Auftrieb. Das Vorgehen hat sich bewährt:

  • Demo mit Petition
  • Medienpräsenz
  • Politische Vorstösse

Selbstbewusste Gruppierungen und Einzelkämpfer setzen sich das nächste Ziel. Es geht um die Gay Liberation, die schwul-lesbische Befreiung. Und das ist eine nationale Sache.

Zugleich ist klar, dass es konkrete, allgemein verständliche Etappenziele braucht auf dem Weg zu den Fernzielen Befreiung und rechtliche Gleichstellung.

In dieser Situation ist der Kampf gegen die Homo-Register der Polizei eine willkommene Chance. Die Zeit dafür ist reif. Eine Mehrzahl der Bevölkerung ist zu gewinnen.

Damit tritt Homosexualität, treten homosexuelle Menschen und Bürger in die Öffentlichkeit und ins Bewusstsein der Leute. Als Menschen und Bürger, denen Unrecht angetan wird. So treten das alte Tabu und die Ächtung in den Hintergrund. Wenigstens bei einem Teil der Bevölkerung. Das ist schon viel.

Es gab drei grosse, wichtige CSD-Befreiungstage:

1979 in Bern
1980 in Basel
1981 in Lausanne

Danach wurden die CSDs Routine. 1983 in Luzern war die Einheit der einzelnen Gruppen dahin. Erst in den 90er-Jahren begann eine Wiedergeburt des Gedankens einer überregionalen Pride (stolz, lesbisch oder schwul zu sein) oder einer grossen CSD-Demo.

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Ernst Ostertag, Juli 2011