1999-2007

Dialogai: 25 Jahre

Gesundheitsprojekte

1999

In diesem Jahr war die Anhörung einer Delegation von Dialogai durch die juristische Kommission des Grand Conseil (Kantonsparlament) angesetzt. Es ging dabei um das kantonale Partenariat genevois.

2000

Beginn der Diskussionen und Vorbereitungen des projet santé gaie von Dialogai. Das war ein völlig neues Konzept. Man wollte von der Fokussierung auf Aids wegkommen und Gesundheitsfragen allgemein angehen, bezogen auf schwule Männer und schwule Lebensweisen. Zugleich sollte über neue Forschungen und Zusammenhänge informiert, aber auch diskutiert werden, damit mögliche Lösungen/Verbesserungen zu finden und dann zu realisieren seien. Daran wird noch heute (2008) - nun gesamtschweizerisch - gearbeitet.

Erfahrungen, Analysen und Anregungen aus dem Projekt Gesundheit von Homosexuellen, santé gaie, führten im Januar 2005 zur Schaffung des "Dialogai Checkpoint". Diese Anlaufstelle machte nebst Beratung zur Hauptsache anonyme HIV- und IST-Tests1 sowie Impfungen gegen Hepatitis A und B. Die  rasche, unbürokratische Vorgehensweise und Durchführung von Tests und Impfungen war sehr erfolgreich. Auch dieses Modell wurde schweizweit von Schwulenorganisationen und den lokalen Aids-Hilfen übernommen.

2001

Einführung des Pacs genevois (Genfer Pact social) am 15. Februar. Damit war Genf der erste Schweizer Kanton mit einer Art Partnerschaftsgesetz, wobei der Genfer Pacs wesentlich weniger weit ging, als das am 1. Januar 2007 in Kraft getretene eidgenössische Partnerschaftsgesetz. Der Pacs genevois hatte eher symbolische als juristische Auswirkungen und galt auch für heterosexuelle Konkubinatspaare.

Am 8. Mai besiegelten das erste Männer- und das erste Frauenpaar der Schweiz ihre offizielle Partnerschaft gemäss Pacs genevois: Yves de Matteis, der viel zum Erfolg dieses neuen Rechts beigetragen hatte, mit seinem Lebenspartner Patrick Berguer und Nina Filozici mit Florence Coupiac.

Später im Jahr kam es zur Anpassung der Statuten von Dialogai, damit auch das Projekt santé gaie und nicht nur die Aids/HIV-Prävention darin jenen festen Platz fand, der das Ganze rechtlich sicherte und Weiterentwicklungen zuliess.

Nummer 100 des Dialogai-Info war der Lesbian & Gay Pride vom 7./8. Juli in Sion/Sitten (VS) und der Hetze seitens der lokalen katholischen Kirche unter dem Sittener Bischof gewidmet. Sie enthielt dazu einen herausnehmbaren Teil, der an Ort und Stelle zur Orientierung der Bevölkerung verteilt werden konnte.

Einzig die Evangelisch-reformierte Kirche in Sion stand der Pride offen gegenüber und liess eine Andacht in der Kirche zu. Dies für Mitglieder von C+H (Chrétiens/nnes et homosexuels/lles, Genève) und HuK (Homosexuelle und Kirche) samt ihren Freunden/Freundinnen.

2007

Vom 17. bis 28. September feierte Dialogai das Silberne Jubiläum: "25 Ans de Rêves - 25 Ans d'Action" mit einer Ausstellung. Zur Eröffnung gab es einen grossen Empfang, an dem kantonale und städtische Behördemitglieder und Prominente wie alt Bundesrätin Ruth Dreifuss teilnahmen. Dialogai liess einen Kalender mit 25 Blättern erscheinen, wovon jedes in Form von Collagen über ein einzelnes Jahr berichtete. Somit erzählte und illustrierte der Kalender auf witzige Weise die ganze Dialogai-Geschichte. (Ein Exemplar befindet sich im sas, Schwulenarchiv Schweiz, Zürich.)

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Ernst Ostertag und Jean-Pierre Sigrist Mai 2008

Anmerkungen
1

Infections sexuellement transmissibles, Geschlechtskrankheiten