1974-2003

Tradition Boldern

Zweite Tagung und Folgen

Rein zahlenmässig war die erste Tagung ein Erfolg. Sie musste wiederholt werden.

Allerdings stellten dieTeilnehmer, vorab jene der HAZ (Homosexuelle Arbeitsgruppen Zürich) klare Bedingungen: Das Programm konnte und musste in manchen Punkten geändert, der Situation und den Bedürfnissen der Homosexuellen besser angepasst werden. Vorschläge lagen bereit.

Doch es kam zu einer fast gleichen Wiederholung. Die Kritik fiel entsprechend scharf aus. Eine Gesprächsrunde mit allen Beteiligten brachte wenig.

"Haben wir Homosexuellen es nötig, uns mit Vertretern der Kirchen an einen Tisch zu setzen?"

fragte die HAZ provokativ und nannte vier Gründe, warum diese Kontakte trotz allem wichtig und wertvoll seien.

Man fand gangbare Wege für weitere Boldern-Tagungen mit neuen wichtigen Themen und Programmen, die spannende, aktuelle Auseinandersetzungen und Diskussionen, echte Erfahrungen und Begegnungen versprachen.

Daran massgebend beteiligt war das Leiterinnenpaar Marga Bührig und Else Kähler. Ihre Flexibilität und ihr Verständnis begründete eine Tradition, die bis weit über den altersmässigen Rücktritt der beiden Frauen hinaus bestehen blieb.

Das jährliche Tagungswochenende auf Boldern war ein Fixpunkt im schwul-lesbischen Kalender vor allem bei Mitgliedern der HuK Schweiz (Homosexuelle und Kirche, gegründet 1982). Es gab diese "Boldern-Tradition" fast 30 Jahre lang. Die letzte Tagung fand 2003 statt.

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Ernst Ostertag, August 2011

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Homosexuelle und Kirche