1990

Die erste Broschüre

"Safer Sex für Ledermänner"

Ledermänner als Minorität in der Minorität der Schwulen waren durch ihre besonderen erotischen Vorlieben noch mehr durch Aids gefährdet als alle anderen. Und die Aids-Toten in ihren Reihen überstiegen prozentual markant die Zahlen anderer Gruppierungen.

Von Ledermännern wurde darum eine ganz besondere Aufklärungs- und Präventionsweise für Ledermänner entwickelt und in einer knapp gehaltenen, aber klar und allgemein verständlich auf die gängigen speziellen Bräuche eingehenden, farbig illustrierten Broschüre zusammengestellt und veröffentlicht. Die medizinische Beratung leistete dabei das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich.

Im März 1990 erschien diese Broschüre in einer Erstauflage von 13'000 Stück. Verfasst war sie von Herbert Riedener und Beat Rüedi, illustriert von Hans Willner (Fotos) und privat finanziert aus dem Aids-Fonds der Loge 70 (Schweiz). In der 3. Auflage vom Herbst 1992 erwähnte ein geschichtlicher Exkurs zur 1. Auflage vom März 1990:

"Als Beispiel für zielgruppenspezifische Prävention wurde das Werk von in- und ausländischen Präventions-Fachleuten hoch gelobt. Nach drei Monaten war die ganze Auflage vergriffen."1

Ernst Ostertag, April 2008

Quellenverweise
1

Safer Sex für Ledermänner, Seite 15, 1992, Exkurs der "neuen, überarbeiteten Auflage"