Zeittafel 1980-1984

1980

Ärzte und Hospitäler in San Francisco stellen eine Häufung von ungewöhnlichen Krankheitsbildern fest. Betroffen sind fast nur junge, schwule Männer. Die Betroffenen haben Krankheiten, an denen sonst fast ausschliesslich Menschen mit erblichen Immunschwächen leiden.

Die Ärzte suchen nach dem Grund dieser erworbenen Immunschwäche. Sind die häufigen Partnerwechsel daran schuld? Die Lebensweise der Schwulen? Der Gebrauch von sexuellen Stimulatoren wie Poppers, Gleitcrème, Cannabis? Oder ist es die Kombination dieser Faktoren?

1981

Das neue Krankheitsbild wird als erworbene Immunschwäche definiert: Acquired Immunodeficiency Syndrome - AIDS.

1982

Erste Aidsfälle in der Schweiz.

1983

Eine französische Forschergruppe um Luc Montagnier vom Pasteur-Institut in Paris isoliert ein zuvor unbekanntes Retrovirus. Fast gleichzeitig verkündet der amerikanische Virologe Robert Gallo, er habe das Virus entdeckt. Man nennt es heute HIV, Human Immunodeficiency Virus.          

1984

Nach der Entdeckung des Virus werden rasch die Hauptansteckungswege erkannt: Übertragung durch Blutkonserven, Spritzentausch und sexuelle Penetration.

In den USA sterben viele Menschen, die mit dem Virus verseuchte Blutkonserven erhalten haben. Durch eine andere Organisationsform für Blutspenden gibt es in der Schweiz nur ganz wenige, die sich auf diesem Weg anstecken.

Thomas Voelkin, Mai 2009 und Ernst Ostertag, August 2011