1993-1999

Selbsthilfegruppe AHM

"An­ge­hö­ri­ge ho­mo­se­xu­el­ler Menschen"

Nachdem Irma Krieg-Morath 1976 die erste Kon­takt­stel­le für Eltern von Schwulen und Lesben ge­grün­det und sieben Jahre lang geleitet hatte, war der Weg des Zu­sam­men­ge­hens von Eltern, Ver­wand­ten und Hetero-Freunden/​Freun­din­nen mit Lesben und Schwulen geöffnet. Mutter Krieg trat 1984 zurück und es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis ihre Idee wieder auf­ge­nom­men und neu belebt würde.

Doch es brauchte fast zehn Jahre: Am 6. Februar 1993 gründete ein Ehepaar aus der Ost­schweiz, Max und Rosmarie Knecht aus St. Gal­len­kap­pel (SG), die AHM. Ihr Anliegen war aber ganz anders als jenes von Irma Krieg, die sich öf­fent­lich mit Schwulen und Lesben so­li­da­ri­siert und deren Kampf un­ter­stützt hatte.

Die AHM wollte ein Netz der Selbst­hil­fe unter be­trof­fe­nen Eltern sein und nicht an die Öffent­lich­keit treten. Sie ar­bei­te­te mit der ka­tho­li­schen Paulus-Akademie Zürich zusammen und hatte Ver­bin­dun­gen zum Evan­ge­li­schen Ta­gungs­zen­trum Boldern (ZH). Max Knecht amtete sechs Jahre lang als Prä­si­dent bis 1999, als die AHM ihre Tä­tig­keit ein­stell­te. Darauf wech­sel­ten einige der Mit­glie­der zum seit zwei Jahren be­ste­hen­den Verein fels.1

Ernst Ostertag, Juni 2008

Quellenverweise
1

Angaben zur AHM im Original erhielt Ernst Ostertag von Max Knecht für die Aus­stel­lung "un­ver­schämt" aus­ge­lie­hen. Fast alle anderen Angaben in diesem Kapitel stammen aus dem fels-Archiv, das sich bei Fritz Lehre, dem ge­gen­wär­ti­gen Prä­si­den­ten in Luzern befindet, wo wir es am 11. März 2008 einsehen konnten. Auch Walter Keller war damals dabei und ergänzte vieles im Gespräch und mit Fotos und Ma­te­ria­li­en aus seiner privaten Sammlung