1991
Ziele
… für die 90er Jahre
3. Teil
Der dritte Teil des 20-seitigen Grundsatzpapiers galt den "Zielen einer nationalen Schwulenpolitik":1
"Folgende fünf Grundsätze sollten die Leitlinien für die Schwulenpolitik bilden:2
- Selbstbewusstsein der Schwulen stärken
- Politisches Bewusstsein fördern
- Zusammenhänge aufzeigen
- Solidarisch handeln
- Zusammenarbeit suchen
Aufgrund der Lageanalyse [...] zeigten sich für die Autoren des Berichts elf Hauptziele, welche die Schweizer Schwulen in den nächsten Jahren auf nationaler Ebene angehen sollten:3
- Strukturreform der [...] Schwulenbewegung:
[...] Gründung einer breiter abgestützten Dachorganisation [...], ein professionelles 'Schwulen-Sekretariat', [...] Gründung von neuen Schwulengruppen aller Art [...]. - Reformen in der eidgenössischen Gesetzgebung:
[...] Lebensgemeinschaften-Politik, die Antidiskriminierungsgesetzgebung, [...]. Bildung von schwulen Untergruppen in Parteien und Gewerkschaften. - Aktive Aids-Politik:
Neben [...] den Aids-Hilfen sollte eine 'nationale schwule Aids-Politik' gefordert und teilweise selber durchgeführt werden. - Aufklärung nach aussen:
[...] in Medien, [...] Parteien, Parlamenten, [...] Schulen [...] sollten Vorurteile [...] abgebaut werden. - Aufklärung nach innen:
[...] Bekämpfung von Ausgrenzung innerhalb der schwulen Gemeinschaft [...] Coming-out-Hilfen. - Meinungsbildung intern:
[...] Schaffung einer Dokumentationsstelle [...]. - Kulturförderung:
[...] Unterstützung schwuler Kultur als Teil der schwulen Identität. - Forschung:
Unterstützung der Forschung zu schwulenspezifischen Themen. - Werbung bei den Schwulen:
Laufende Information über Erfolg und Ziele der Schwulenbewegung [...], um [...] längerfristig [...] eine ideelle und finanzielle Basis für die Weiterarbeit zu erreichen. - Internationales Engagement:
[...] Zusammenarbeit mit der International Lesbian and Gay Association (ILGA) [...] bilaterale Kontakte zu ausländischen Schwulengruppen. - Interessenvertretung für einzelne Schwule:
[...] in fachspezifischer Richtung (juristische, medizinische Beratung) oder [...] direkte Verteidigung der Rechte einzelner Personen oder Gruppen."
Ernst Ostertag, Mai 2008
Quellenverweise
- 1
Beat Gerber, Lila ist die Farbe des Regenbogens, Schwestern, die Farbe der Befreiung ist rot. Die Homosexuellen Arbeitsgruppen der Schweiz (HACH) von 1974-1995, Lizentiatsarbeit, Seite 65/66, Bern, 1997
- 2
Beat Gerber, Lila ist die Farbe des Regenbogens, Schwestern, die Farbe der Befreiung ist rot. Die Homosexuellen Arbeitsgruppen der Schweiz (HACH) von 1974-1995, Lizentiatsarbeit, "Grundlagen für die Schwulenpolitik, Seite 11", Bern, 1997
- 3
Beat Gerber, Lila ist die Farbe des Regenbogens, Schwestern, die Farbe der Befreiung ist rot. Die Homosexuellen Arbeitsgruppen der Schweiz (HACH) von 1974-1995, Lizentiatsarbeit, "Grundlagen für die Schwulenpolitik, Seite 13-19", Bern, 1997