ab 1995

Verein NETWORK

… für schwule Führungskräfte

Schon 1952 gab es im KREIS eine Gruppe von Intellektuellen, Künstlern, Unternehmern und einigen wenigen Politikern und Armee-Offizieren. Wenn nötig liessen sie diskret gewisse Beziehungen spielen. Und ab 1955 träumte man von aktiver Einflussnahme und offenen Einsätzen, sobald das Tabu Homosexualität zerbröckeln werde. Denn Anzeichen dazu meinte man feststellen zu können.

Aber es kam anders. Die zunehmende Repression ab 1958 schuf Angst und Unsicherheit. Man fand sich in die Zeit der 30er Jahre zurückgeworfen. Jedes Nach-aussen-Treten bedeutete nun wieder das gesellschaftliche und berufliche Aus. Und das blieb so durch volle zehn schwierige Jahre, in denen unter anderem der KREIS zerbrach und verschwand.

Erst nach gelungenem Aufbruch in den zwanzig Jahren von 1970 bis 1990, erst mit der Gefahr des Zusammenbruchs in der Aids-Krise und deren Überwindung gelang Schritt um Schritt der Ausbruch aus dem Tabu und der Ächtung. Schliesslich erkämpfte man sich den Durchbruch in die Anerkennung.

Nun, als vieles erreicht war,

  • die Revision des Strafrechts,
  • die in aller Öffentlichkeit vorgenommene Gründung der Dachorganisation Pink Cross,

da stand noch ein grosses, hartnäckiges Tabuthema im Weg,

  • die Stellung von Schwulen in der Arbeitswelt im allgemeinen
  • und von schwulen Führungskräften im besonderen.

Hier setzten die Gründer des Vereins Network an. Ihre Vision war eine starke, einflussreiche Gruppierung von Führungskräften, die Pink Cross ergänzen konnte und die über den Einsatz ihrer Mitglieder und deren Verbindungen Projekte von Pink Cross auf allen Ebenen unterstützend vorantreiben würde.

Zugleich sollte der Verein wie ein Service-Club funktionieren,

  • intern interessante Angebote kultureller, sportlicher, geschäftlicher Art realisieren und
  • als Netzwerk Kontakte und Verbindungen ermöglichen.

Network füllte eine Lücke.

Networker wurden zu Speerspitzen im politischen Ringen gegen Diskriminierung und für ein Gesetz zur legalisierten Partnerschaft gleichgeschlechtlicher Paare.

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Ernst Ostertag, November 2011