ab 1990

schmaz

Schwuler Männerchor Zürich

Der Schwule Männerchor Zürich war von Anfang an mehr als eine Freizeitbeschäftigung für singfreudige Schwule.

Karl Scheuber, der ihn initiierte und bis 2011 leitete, war ein renommierter Musiker und Chordirigent. Der schmaz sollte für höchste Qualität und breites Programm stehen: von Klassik bis Moderne, inklusive Volksmusik. Und zugleich sollte er mit seinen Konzerten für die schwule Sache in aller Öffentlichkeit kompromisslos eintreten.

Im Programm zum ersten grossen Chor-Abend beschreibt der schmaz sein emanzipatorisches Anliegen:

"Die über 40 Männer des schmaz haben sich für die Rebellion entschieden: Rebellion dagegen, ins Abseits gestellt zu sein. Sie erheben öffentlich die Stimme nicht nur zum eigenen Genuss und für ihr Publikum, sondern auch, um ihren Mitbrüdern das Rückgrat zu stärken, dass schwul sein nichts mehr ist als eine Sensation des Gewöhnlichen."

Die beiden Schwerpunkte, künstlerisch hochstehende Leistung und Einsatz für die Schwulen-Integration hat der schmaz durch alle Jahre seines Wirkens auf überzeugende und immer wieder verblüffend originelle Weise in Szene gesetzt. Dazu gehörten nebst den eigenen abendfüllenden Auftritten und dem Mitwirken bei Konzertprogrammen etwa in der Tonhalle oder im Grossmünster auch zahllose kleinere Einsätze. So beispielsweise an der Eröffnungsfeier der Ausstellung "unverschämt - Lesben und Schwule gestern und heute" im Zürcher Stadthaus (Oktober 2002).

Von solchen Ergeinissen berichten die folgenden Kapitel und Unterkapitel.

Ernst Ostertag, November 2011