2009

Soldaten und Personal im Fokus

Für QueerOfficers war es wichtig, dass man nicht nur an die Miliz-Angehörigen der Armee dachte. Das Militär hatte damals 12'000 Angestellte. Es war klar, dass es auch unter diesen queere Menschen gab. Die Personal-Reglemente enthielten aber keine Aussagen zum Thema. Diversity Management sollte also auch von der Abteilung Human Ressources der Armee aufgenommen werden. Die Frage "Wie schützt die Armee ihre Angehörigen und Angestellten vor Diskriminierung?" wurde in offiziellen Gremien gestellt und es wurden Antworten darauf eingefordert.

Der Befehl Diversity Management war ein Meilenstein. Man konnte sich nun darauf beziehen. Anzeichen wiesen aber darauf hin, dass er nicht oder nicht genügend umgesetzt wurde. QueerOfficers wollte dies mit verschiedenen Initiativen ändern. 2009 interviewte die Personalzeitung des Bereichs Verteidigung Intra unter dem Titel "Mut haben und dazu stehen" den Präsidenten von QueerOfficers, Oberst i Gst Beat Steinmann. Damit sollte auch beim Personal das Bewusstsein geschaffen werden, dass die Armee im Umgang mit Minderheiten etwas verändern wollte. Beat Steinmann meint dazu:

"Für Rekruten, die 17 Wochen Rekrutenschule oder Soldaten, die drei Wochen Wiederholungskurs besuchen, ist es absehbar, dass sie bald wieder zurück in ihr eigenes Leben gehen können. Für Angestellte, die vielleicht ein Leben lang fürs Militär arbeiten, ist dies ungleich schwerer. Damals war beim Militär, ähnlich wie bei anderen Arbeitgebern wie der SBB oder auf dem Bau die Atmosphäre sehr homophob. Es war uns immer wichtig, die Angestellten nicht zu vergessen."

In einer Fussnote zum Artikel war zu lesen:

"Ihre Ansprechstellen

Fühlen Sie sich als Schwuler oder Lesbe in der Armee oder im Bereich Verteidigung benachteiligt? Dann wenden Sie sich an Ihren Vorgesetzten, an die Beauftragte für Chancengleichheit in Ihrem Bereich (siehe INTRA 3/09, Seite 14) oder an die 'QueerOfficers'."

Daniel Bruttin, März 2025