Katholische Kirche

Die Struktur der römisch-katholischen Kirche ist hierarchisch und entspricht einer beinahe absoluten Monarchie. Sie ist gedacht als irdisches Ebenbild zur Struktur einer himmlischen Hierarchie unter einem allmächtig-allgütig-allwissenden Gott und Schöpfer des Universums. Demokratie hat hier wenig Platz; Menschen mit Verhaltensweisen, die ausserhalb des "Schöpfungsplans" liegen, sind zu ermahnen und in diesen gottgefügten Raum zurückzuführen. Verstockte treffen Sanktionen bis zum Ausschluss. Früher wurden "unfruchtbare Äste" vom Baum abgetrennt und verbrannt.

Diese Grundlage einer weltweit tätigen Organisation bedingt den Sonderstatus, den sie in ihrer Logik richtigerweise proklamiert. Sonderstatus als sichtbare Anwesenheit Gottes in allen Verlautbarungen der Kirche und in ihrem Tun.

Aus der Sicht von Homosexuellen und Nichtmitgliedern dieser Kirche ist es jedoch genauso richtig, dass Übergriffe benannt, zurückgewiesen und bekämpft werden. Beispiele:

  • Die Einmischung in weltliche Gesetzgebungen, wenn es beispielsweise um die Gleichstellung von Partnerschaften geht.
  • Die Diffamierung unserer Lebensart, wenn wir als Leute bezeichnet werden, die weder "affektive Reife" erreicht haben noch korrekte Beziehungen aufzubauen fähig sind.

Solche Taten und Verlautbarungen gegenüber Aussenstehenden sind menschenverachtend. Sie dürfen und müssen heute in aller Öffentlichkeit als das bezeichnet werden.

Ernst Ostertag, September 2010