Adolf Brand gründete 1896 die weltweit erste Zeitschrift, deren Inhalt aus homoerotischer Literatur und Kunst bestand. Sie trug den Namen Der Eigene. Später nannte er eine Gruppierung von Homoeroten "Gemeinschaft der Eigenen".

Brand war schriftstellerisch und als Fotograf tätig. Er sammelte seine Bilder von Jünglingen (und Jünglings-Akten), um sie in der Zeitschrift, aber auch in einem wohl weltweit ersten Bildband dieser Art zu publizieren. Er sah die kommende Nazi-Katastrophe voraus und nannte sein Buch "Die deutsche Rasse", womit es - vor der Nazi-Zeit - durch die Zensur kam.

Der Schweizer Schauspieler Karl Meier, später Gründer und Leiter des KREIS, verbrachte einige Jahre in Deutschland und lernte über Der Eigene dessen Herausgeber kennen. Er wurde gelegentlicher Mitarbeiter. 1932 sandte der autoritäre Brand seinen Schweizer zurück mit dem Auftrag, viel wertvolles Material mitzunehmen und etwas Ähnliches in seiner Heimat aufzubauen. Denn es gehe darum, dass die Bewegung dort mit Glück überleben könne, um vielleicht später die Rückkehr in ein besseres Deutschland zu schaffen.

Ernst Ostertag, September 2010