Armer Bauernbub
...wird Lehrer, Zürcher Volksdichter, Aufklärer und Reformer
Seine Eltern und etliche Geschwister starben früh. Das Haus im Weiler Isikon bei Hittnau (ZH) kam unter den Hammer. Die unbeschwerten Kinderjahre waren vorzeitig vorbei (1815) und Jakob wurde mit 14 Jahren bevormundeter Verdingbub, Knecht und Heimweber.
In den schlecht geführten, überfüllten Volksschulen hatte er rasch das Wenige erworben, das dort zu lernen war. Doch mit Hilfe einiger Menschen, die seine Begabung erkannten und ihn förderten, wurde er schliesslich Unterlehrer (1827) an der ersten städtischen Blinden- und Taubstummenanstalt im Brunnenturm an der oberen Spiegelgasse in der Zürcher Altstadt. Dort begann er auch seine schriftstellerische Tätigkeit, erlebte die politische Wende in Folge des Ustertags 1830 und das traurige Schicksal der gefangengenommenen Maschinenstürmer nach dem Brand von Uster drei Jahre später. Dieses Geschehen liess ihn sein Hauptwerk schreiben, das vierteilige Theaterstück "Der Brand von Uster", das sofort überall bekannt wurde. Nun fanden seine Schriften, Erzählungen, Gedichte, "Gespräche" unter dem Sammelnamen "Gemälde aus dem Volksleben" rasch wachsende Verbreitung.
Ernst Ostertag, Januar 2004
Weiterführende Links intern
Schwulsein vor 200 Jahren: Jakob Stutz (1801-1877), Newsletter 142, Oktober 2021